Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive

Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive

Electric Flight
Foto: Electrifly-In
06.09.2023
Noemi geht in die Prototypenphase In Norwegen existiert bis heute keine Luftfahrtindustrie. Das wird sich aber schon bald ändern. Wie bereits im August vorgestellt, soll das Pro- jekt eines Amphibien-Flugzeugs nun in die Prototypenphase gehen. Dazu hat die norwegische Regierung einen Zuschuss von über 8 Millionen Dollar zugesagt. Dies nachdem teilweise auch private Mittel bereits zugeflossen waren. Die Entwicklung von Noemi, wie das E-Flugzeug von der Elfly-Group heißt, soll rund 22 Millionen Dollar kosten. Der jetzige Zuschuss kam von Enova SF, dem norwegischen Ministerium für Klima und Umweltschutz. Mit Hilfe von Sintef, einer Stiftung für Innovationsforschung, wird Noemi für die regionale Mobilität unter Nutzung der Tausenden von Fjorden und Seen Norwegens konzipiert. Die Verbindungen erfolgen bis heute nur mit Schiffen. Der Erstflug des Prototyps ist für 2025 ge- plant. Zunächst sind zwei Prototypen geplant. Von denen die zweite Maschine für den Betrieb mit bis zu 19 Sitze zertifiziert werden soll, obwohl das Unternehmen beabsichtigt mit 9-13 Sitzen zu fliegen. Noch ist der Standort von Norwegens Flugzeugbaufirma nicht bekannt. www.elfly.no
Bild: Elfly
Foto: Electrifly-In
08.09.2023
Eviation meldet Autragsbestand von 5 Milliarden US-Dollar Am 6. September gab Eviation aus USA bekannt, eine weitere Vororder über 50 Elektroflugzeuge vom Typ Alice aus Südkorea erhalten zu haben. Diese neue Absichtserklärung ist umso erstaunlicher, weil das Flugzeug nur einziges Mal mit einem Flug im vergangenen Jahr getestet wurde. Weitere Testflüge hatten bisher nicht stattgefunden und sollen zumindest mit dem Prototyp auch nicht mehr stattfinden. Dennoch gibt das Unter- nehmen stolz an, inzwischen einen Gesamtwert von 5 Milliarden US-Dollar erreicht zu haben. Das in Seoul ansässige Unternehmen Solyu, von dem die letzte Order kam, werde sich auf „Finanzierungs- und Leasinglösungen für Alice an einen globalen Kundenstamm von Betreibern“ kon- zentrieren. Einen Monat zuvor unterzeichnete das britische Leasing Unternehmen Monte einen Vertrag über 30 Flugzeuge. Mit diesen beiden Vor- bestellungen, die in der Regel nur geringe Anzahlungen verlangen, beträgt das Gesamtbestellvolumen etwa 500 Einheiten. Geschäftsführer Gre- gory Davis hält sich, was die Weiterentwicklung betrifft, sehr bedeckt. Mutige Kunden hat er zumindest schon einmal. www.eviation.com
Foto: Eviation
Foto: Electrifly-In
Greilinger Elektroflugtreffen mit neuem Schwung Nach längerer Pause hat man sich am Flugplatz Greiling bei Bad Tölz wieder entschlossen, ein Elektroflieger-Treffen zu veranstalten. Cheforga- nisator, Michael Oswald, eifriger Verfechter des Elektrofluggedankens gab außerdem bekannt, dass sich vier aerodynamisch gesteuerte UL, drei Trikes und vier E-Lift (Hängegleiter) mit E-Antrieb im Rahmen einer Mitgliedschaft der Luftsportvereinigung Greiling e.V. angeschlossen haben. „Aus diesem Grund,“ so Oswald weiter „sind wir daran interessiert, bei einem gemeinsamen Fliegen und fachlichen Gesprächen unsere Erfah- rungen mit anderen auszutauschen.“ Die neue, für den Flugplatz Greiling erteilte luftrechtliche Genehmigung sieht eine Start- und Landeerlaub- nis für elektrisch angetriebene ULs bis 600 kg vor. Der Luftsport Club Greiling hat sich mit dem Brückentag zum Tag der Deutschen Einheit auf die Elektroflugtage eingestellt. Einige Hersteller, wie etwa Klenhart Design und Geier Engineering haben sich ebenfalls schon angekündigt. Ne- ben einigen Serienfluggeräten und zahlreichen Einzelstücken soll auch der schon vielgepriesene Birdy kommen. Anfragen: 017662842724
Foto: H.Penner
Foto: Electrifly-In
11.09.2023
Schweizer Electrifly-In könnte kräftigen Schub vertragen Es war das siebte Meeting seiner Art, was einmal wie ein Feuerwerk ihm Schweizer Uhrenstädtchen Grenchen begann. Dem ursprünglich als Werbeidee entwachsenen Smartflyer-Challenge fehlte es an kräftigen Schub, insbesondere auch von den Schweizer Firmen, die auf der anderen Seite nicht einmal bereit sind, ihre Entwicklungen den Besuchern zu präsentieren. Ein engagiertes Organisationsteam hatte alle Hände voll zu tun, Besuchern Neues zu bieten. Bei der großzügigen Preisvergabe durch den Sponsor Waterjet glänzten zwei Projekte, wobei der Solarsegler aus Frankreich die einzige Neuigkeit darstellte. Mit einem verbesserten Antriebssystem gelang es Pilot Uwe Nortmann mit 313 Kilometern ein zweites Mal den ersten Platz in der Kategorie „Electric“zu ergattern. Immerhin konnte man die Politik, vertreten durch Bundesrat Guy Parmelin sensibilieren, dass ein Schweizer Luftverkehr mehr Innovation braucht. In der Halle des Bundes waren 10 luftfahrtbezogene Aussteller, während drei Pipistrel Velis zahlreiche Besucher elektrisch angetrieben, die Heimat aus der Luft zeigten. Mehr Power also erwünscht! www.electrifly-in.ch
Foto: H.Penner
Foto: Electrifly-In
11.09.2023
Erstflug eines Flugzeugs mit flüssigem Wasserstoff! Der in Stuttgart ansässige Entwickler wasserstoffelektrischer Antriebssysteme für Flugzeuge, H2FLY gab bereits am 7.9.2023 bekannt, dass es den weltweit ersten pilotierten Flug eines mit flüssigem Wasserstoff betriebenen Elektroflugzeugs erfolgreich abgeschlossen hat. Das H2FLY- Team hat im Rahmen seiner Flugtests vier Flüge mit flüssigem Wasserstoff absolviert, darunter einen Flug, der über drei Stunden dauerte. Die Flüge wurden mit dem pilotierten HY4-Demonstrator von H2FLY durchgeführt, das mit einem Brennstoffzellensystem und kryogen flüssigem Wasserstoff ausgestattet war, der das Flugzeug antreibt. Die Ergebnisse der Testflüge deuten darauf hin, dass die Verwendung von flüssigem Wasserstoff anstelle von gasförmigem Wasserstoff die maximale Reichweite des HY4-Flugzeugs von 750 km auf 1.500 km verdoppeln wird, was einen entscheidenden Schritt in Richtung kommerzieller Mittel- und Langstreckenflugzeuge darstellt Flüge. „Dieser Erfolg markiert einen Wende- punkt in der Nutzung von Wasserstoff zum Antrieb von Flugzeugen.“, sagte Professor Josef Kallo, Mitbegründer von H2FLY. www.h2fly.de
Foto: H2FLy
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14.09.2023
Nach Cassio 1S wird auch das Serienflugzeug Cassio 330 mit Biokraftstoff fliegen können VoltAero kündigt nach seiner Präsentation auf der Aerosalon in Paris zum Jahreswechsel den Erstflug seiner Neukonstruktion Cassio 330 an. Es ist der Auftakt einer neuen Flugtestkampagne, die Voltaero mit dem Technologieträger Cassio 1 untermauern und beweisen will, wie nachhaltig das Hybridtriebwerk für das spätere Serienflugzeug sein wird. Mit anderen Worten: die Auswirkungen des Hybridflugzeugs auf die Umwelt wer- den sich insgesamt deutlich reduzierend auswirken. Laut Jean Botti, CEO von VoltAero, stößt die Cassio S 80 % weniger CO2 aus als ein ent- sprechendes Flugzeug mit einem Kolbentriebwerk gleicher Leistung. Das jetzige Testflugzeug ist mit Ducs 5-Blatt-Propellerpropellern und einem entwickelten Biokraftstoff ausgestattet, der von TotalEnergies für den Motorsport geliefert wurde. Diese Testmaschine machte bereits am 10. März 2020 ihren ersten Flug. Der Biokraftstoff besteht aus Rückständen des Weinanbaus. Nach erfolgreichen Prüfstandsversuchen erteilte die DGAC eine Genehmigung, die es dem Testpiloten ermöglichte, am 7. September 2023 einen Demo-Flug durchzuführen. www.voltaero.aero
Foto: VoltAero
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14.09.2023
Nach über 12 mühevollen Jahren steht Volocopter vor der endgültigen Zulassung Der deutsche eVTOL-Hersteller Volocopter erwartet die endgültige Zertifizierung durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) für seinen Typ VoloCity schon im kommenden Jahr. Eine parallele Anerkennung durch die FAA ermöglicht es dem Unternehmen, kurz nach der europäischen Zertifizierung auch den kommerziellen Flugbetrieb in den aufzunehmen. Unter den über 500 Vorbestellungen befinden sich auch 80 Einheiten für den englischen Hubschrauberbetreiber Bristow, der unmittelbar nach der Zertifizierung zwei festbestellte VoloCitys ausgeliefert bekommen soll. Die Vereinbarung umfasst die gemeinsame Erprobung des kommerziellen eVTOL-Betriebs inklusive Wartungsdiensten sowie die Anpassung der VoloIQ, Volocopters digitalem Betriebssystem, um künftig einen effizienten Betrieb durch Bristow sicherzustellen. Weitere 78 Ma- schinen hat sich Bristow als Kaufoption gesichert. Allerdings verfährt der Hubschrauberspezialist mit anderen eVTOL-Anbietern ganz ähnlich, um dann schlussendlich zu entscheiden, welche der Optionen für den endgültigen Kauf umgesetzt wird. www.volocopter.de
Foto: Electrifly-In
19.09.2023
Lilium legt sich ins Zeug und lässt erste Rümpfe in Spanien fertigen Lililium Jet startet mit Serienvorbereitung bei dem Zulieferer Aciturri in Spanien. Zunächst handelt es sich um die Vorbereitungen der ersten sie- ben Rumpfeinheiten, die Lilium auch für die Musterzulassung ihres eVTOL verwenden wird. Der Rumpf wurde in Zusammenarbeit mit dem Luft- und Raumfahrtzulieferer entwickelt. Die erste Einheit soll im vierten Quartela nach Wessling bei München geliefert werden, bevor die Montage des ersten Lilium Jet zu Jahresende beginnen soll. Aciturri ist zugleich Investor von Lilium und gilt als etablierter Zulieferer der Luft- und Raum- fahrtindustrie mit fast 50 Jahren Erfahrung in kommerziellen Flugzeugprogrammen, wie Airbus, Boeing und Embraer. Yves Yemsi, COO von Lili- um, sagte: „Wir freuen uns, mit der Montage des ersten Lilium-Jet-Rumpfes bei Aciturri beginnen zu können, was uns der Neugestaltung einer nachhaltigen regionalen Luftmobilität einen Schritt näherbringt. Wir sehen dies als weiteren Beweis dafür, dass unser Ansatz, mit bewährten Luft- und Raumfahrtzulieferern zusammenzuarbeiten, um unser innovatives eVTOL-Flugzeug auf den Markt zu bringen.“ www.lilium.com
Foto: Aciturri
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21.09.2023
EHang beteiligt sich an Batteriehersteller für Festkörperzellen EHang, eines der weltweiten Pionierunternehmen für autonome Luftfahrzeuge („AAV“), gab bekannt, seine strategische Investition auf Shenzhen Inx Technology Co., Ltd. („Inx“) auszuweiten. Inx ist ein Unternehmen für Festkörper-Lithium-Metall-Batterietechnologie in China. EHang wird zu- sätzlich mit Inx an der Forschung, Entwicklung und der Produktion von Festkörper-Lithium-Metallzellen zusammenzuarbeiten. Die Batterien sol- len für die eVTOLs von EHang eingesetzt werden. Inx wurde erst 2020 gegründet und ist ein High-Tech-Unternehmen, das sich auf die Forschung und Produktion von Festkörper-Lithium-Metall-Batterien spezialisiert hat. Die Festkörper-Lithium-Metall-Batterie von Inx unterscheidet sich von bestehenden herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien durch die Verwendung von Lithium-Metall anstelle von Graphit als negative Elektrode und Festkörperelektrolyten anstelle von Flüssigelektrolyt-Separatoren. Diese Strukturänderung ermöglicht einen deutlichen Sprung in der Energie- dichte und sorgt gleichzeitig für eine extrem hohe Batteriesicherheit. Die Leistungsdichte soll bei 450 Wh/kg liegen. www.ehang.com
Foto: EHang
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21.09.2023
Joby Aviation errichtet Werk in Dayton/Ohio für Großserienproduktion Einer der bis jetzt bekannteste eVTOL-Hersteller in den USA, Joby Aviation will 2025 den kommerziellen Flugbetrieb aufnehmen. Toyota, Haupt- anteilseigener stellt unter anderem die Hauptantriebseinheiten dazu her. Partner Delta Airlines hat bereits eine Partnerschaft mit Joby beschlos- sen und will dann zukünftig Delta-Kunden von und zu den Flughäfen bringen. Ähnliche Bestrebungen hatte vor vielen Jahrzehnten Panam schon einmal mit kleinen Flächenflugzeugen versucht und scheiterte kläglich daran. Die Vorzeichen stehen heute mit den eVTOLs jedoch etwas anders. Die Senkrecht-Start – und Landetechnik erlaubt eine andere Art der Zubringerdienste. Auch interessiert sich das Militär sehr stark für die neuen eVTOLs. Erst kürzlich hatte die FAA ein beschränkte Lufttüchtigkeitszeugnis für die Serienflugerprobung erteilt. 2024 will Joby mit der Errichung eines Montagewerkes in Dayton/Ohio beginnen, dem Standort, an dem die Gebr. Wright 1910 ihre erste Flugzeugfabrik errichtet hatten. Dort sollen dann 2000 Arbeitsplätze entstehen. Die Investitionen dafür betragen rund 500 Millionen US-Dollar betragen. www.jobyaviation.com
Bild:Joby
Foto: Electrifly-In
28.09.2023
Airbus ist bei ZeroAvia in die Entwicklung für Brennstoffzellensysteme mit eingestiegen ZeroAvia, eines der führenden Unternehmen für alternativer Antriebssysteme für Wasserstoffbetrieb gab im September bekannt, dass Airbus, Barclays Sustainable Impact Capital und NEOM gemeinsam die jüngste Finanzierungsrunde des Unternehmens eingeleitet haben. Neben weite- ren Investoren wird es ZeroAvia ermöglichen, die Zertifizierung seines ersten Triebwerkes zu beschleunigen und Triebwerkssätze bis 5,4 MW für größere Verkehrsflugzeuge zu entwickeln und nicht bei der derzeitig stärksten Version, dem ZA 2000 mit 2 MW stehenzubleiben. Derzeit arbeitet das Unternehmen an der Nachrüstung eines von Alaska Airlines bereitgestellten Dash 8 400-Teststanddemonstrators mit 76 Sitzplätzen, mit dem Ziel, im Jahr 2024 den ersten Test mit einem Triebwerk in Originalgröße durchzuführen. Dazu zählen Technologien für elektrische Motoren der Multi-MW-Klasse mit entsprechender Leistungselektronik, einschließlich Hochtemperatur-PEM-Brennstoffzellen (HTPEM) sowie Bordspeicher für flüssigen Wasserstoff. Das in der Flugerprobung befindliche ZA 600 könnte bereits 2025 in den Liniendienst gehen. www.zeroavia.com
Foto: ZeroAvia
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28.09.2023
Hochspannungsverbindungssysteme macht Hybridantrieb von Pratt & Whitney leistungsfähiger GKN Aerospace wird mit Pratt & Whitney Canada zusammenarbeiten, um ein Hochspannungs- und Hochleistungs-Elektroverkabelungssystem für ein hybridelektrisches Demonstrationsprojekt zu entwickeln, das von der Muttergesellschaft des Triebwerksherstellers, RTX, geleitet wird. Die Zusammenarbeit umfasst die Entwicklung, Herstellung und Installation eines Hochspannungs-Hochleistungs-Verbindungssystems für elek- trische Leitungen (EWIS). Die Entwicklung eines Hochspannungs-Hochleistungs-EWIS ist erforderlich, um die erhöhte Leistung zu unterstützen, die für hybridelektrische Antriebe erforderlich ist. Das hybridelektrische Antriebssystem des Demonstrators integriert einen hocheffizienten Kraftstoffverbrennungsmotor von Pratt & Whitney mit einem von Collins Aerospace entwickelten 1-Megawatt-Elektromotor. Das Hybrid-Elektro- system ermöglicht eine effizientere Triebwerksleistung in dallen Flugphasen vom Start bis zur Landung. Sowohl Pratt & Whitney als auch Collins Aerospace sind Geschäftsbereiche von RTX. RTX Corporation sind Collins Aerospace, Pratt & Whitney und Raytheon. www.gkn.com
Bild:GKN
Foto: Electrifly-In
28.09.2023
US-Haltergemeinschaft will zusammen mit Textron Caravans auf E-Antrieb umrüsten Surf Air Mobility ist die größte Halterfluggesellschaft in den USA, mit der man sich bereits mit 2000 Dollar monatlich registrieren kann, um deren Dienste zu nutzen. Um umweltfreundlicher zu fliegen, möchte man allerdings nicht lange warten, bis entsprechende Flugzeuge am Markt erhält- lich sind und strebt dazu die gemeinsame Umrüstung mit Textron auf eine Hybridversion der Caravan mittels eines Brennstoffzellenantriebs mit Elektromotor an. Dazu wurden bei Textron 20 Gran Caravan EX bestellt, deren Gesamtstückzahl noch auf 100 sowie weitere 50 Maschinen erwei- tert werden kann. Die Auslieferung der Cessna Grand Caravan EX soll im ersten Halbjahr 2024 beginnen. Im Jahr 2026 wird eine ergänzende Typ- Zulassung durch die FAA angestrebt. Surf Air Mobility geht davon aus, dass das hybride Elektroflugzeug Cessna Grand Caravan EX im eigenen Netzwerk eingesetzt wird, um mehr US-Airports mit direkten Kurzstreckendiensten zu verbinden. Surf Air Mobility wird zudem der exklusive Lief- erant von Textron Aviation für bestimmte batterieelektrische- und hybride Antriebstechnologien für die Grand Caravan sein. www.surfaircom
Bild:Surf Airi
Meldungen drittes Drittel 2023
Foto: Electrifly-In
04.08.2023
Mitbewerber Joby folgt Archer auf militärischem Sektor Nach Archer nun auch Joby: So sollen neun eVTOLs von Joby an die Edwards Air Force Base ausgeliefert werden. Die US Air Force zeigt breites Interesse an eVTOLs, wie schon zuvor über den Mitbewerber bekannt wurde. Ende Juni stellte Joby den Serienprototyp vor, der in der Produk- tionsstätte des Unternehmens in Marina, Kalifornien, gebaut wurde, und gab bekannt, dass das Flugzeug im nächsten Jahr im Rahmen des 131- Millionen-Dollar-Vertrags des Unternehmens mit dem Agility Prime-Programm der USAF nach Edwards geliefert werden würde. Joby gibt an, be- reits mit der Installation der Ladeinfrastruktur an der Basis begonnen zu haben, um den Betrieb zu unterstützen. Das kalifornische Unternehmen existiert erst seit 2017. Noch bevor der Serienprototyp in die Flugerprobung ging, wurden mit den ersten Prototypen umfangreiche Flugversuche durchgeführt. Kuriosum: die sechs Antriebseinheiten liefern zusammen je 236 kW, das ist fast doppelt so viel wie ein Model S-Plaid von Tesla und dennoch wiegt ein Joby eVTOL weniger als ein Auto. Wer später das große Rennen bei der Air Force macht, bleibt offen. www.joby.com
Foto: Joby
Foto: Electrifly-In
04.08.2023
ZeroAvia unterstützt kanarischem Startup bei der Umrüstung gebrauchter Twin Otter ZeroAvia ist auf dem besten Weg, in den nächsten zwei bis drei Jahren das 600-kW-Triebwerk ZA600 für Flugzeuge mit 9 bis 19 Sitzen zu zertifi- zieren und hat eine Absichtserklärung mit De Havilland aus Kanada, Inhaber der Musterzulassung des Twin Otter abgegeben. Laut einer Mittei- lung wird Zeroavia Surcar mit wasserstoffelektrischen ZA600-Antrieben beliefern, mit welchen Surcar Twin-Otter-Wasserflugzeuge für den Be- trieb zwischen den Kanaren nachrüsten will. Surcar Airlines ist ein Startup, welches umweltfreundliche Touristik-Flüge auf die Kanarischen In- seln anbieten will. Die Airlines wird den Betrieb zunächst mit konventionell angetriebenen Flugzeugen aufnehmen. Der nächste Schritt wird die Umstellung auf Brennstoffzellen mit E-Motoren sein, um alle Emissionen während des Flugs zu beseitigen und so die Auswirkungen auf das Kli- ma und die Luftqualität erheblich zu reduzieren. Die neu gegründete Fluggesellschaft wird von Investoren unterstützt, darunter der dänischen Fluggesellschaft Nordic Seaplanes. Surcar Airlines setzt sich dafür ein, die Elektrifizierung der Luftfahrt voranzutreiben. www.surcar.eu
Foto: ZeroAvia
Foto: Electrifly-In
11.08.2023
Vertical Aerospace von herben Rückschlag durch Unfall betroffen Verical Aerospace hat scheinbar einenerheblichen Rückschlag für sein VX4-Programm erfahren, nachdem das elektrisch fliegende VTOL wäh- rend eines ferngesteuerten Testflugs abgestürzt war. Ein in den sozialen Medien verbreitetes Bild, das ursprünglich von der Journalistin Char- lotte Bailey markiert wurde, zeigt den VX4-Prototyp (G-EVTL), wie er auf der Nase ruht und einer seiner vorderen Propellerrotoren offenbar eben- falls Bodenkontakt bekommen hat. Ein genaues Ausmaß des Schadens ist nicht bekannt. Vertical bestätigt den Vorfall, von dem es heißt, dass er sich „während eines unbemannten Tests der Manövrierfähigkeit des Flugzeugs während eines Testszenarios mit Motorausfall ereignete, was ei- ne wichtige Voraussetzung für den Übergang zum bemannten Betrieb darstellt.“ Bei dem Unfall sei es zu keinen Verletzungen des Personals ge- kommen, heißt es weiter und fügt hinzu, man arbeite „eng mit den zuständigen Behörden zusammen“. Erst kürzlich meldete Vertical, dass man am Flugplatz Kemble im Südwesten Englands erfolgreich mit den ersten unbemannten Flügen begonnen hätte. www.vertical-aerospace.com
Symbolfoto: Vertical Aerospace
Foto: Electrifly-In
30.08.2023
GKN übernimmt Systemführerschaft für kryogene Antriebsstrang-Entwicklung GKN, in Großbritannien bisher als Zulieferer im Zellen- und Triebwerksbau bekannt, versucht jetzt auch in den Bereich kompletter elektrischer Antriebsstränge zu drängen. Die geplante Zusammenarbeit bei Flüssigwasserstoff-Systemen wird erheblich vom laufenden, vom UK Aerospace Technology Institute finanzierten und von GKN Aerospace geleiteten H2GEAR-Programm profitieren, das im Jahr 2025 ein skalierbares wasser- stoffbasiertes Brennstoffzellen-Antriebssystem am Boden testen wird. Ziel ist es, den kryogenen Treibstoff bereitzustellen und den Antriebs- strang noch vor Ende des Jahrzehnts in einer entsprechenden Flugprüfstandumgebung zusammenzuführen. Auf der Paris Air Show unerzeich- nete GKN Aerospace eine Kooperationsvereinbarung zur Erforschung einer integrierten Flugdemonstration des End-to-End-Systems. Studien deuten an, dass ein solches System eine breite Palette von Flugzeugen unterstützen könnte, darunter Commuter bis 19 Sitze, Geschäftsflug- zeuge und Regionalliner bis zu 100 Passagiere. Die Skalierbarkeit größerer Single-Aisles wird gegenwärtig geprüft. www.gknaerospace.com
Foto: Electrifly-In
31.08.2023
Spektakuläres E-Rennen zwischen Auto und Flugzeug Ein spektakuläres, wenn auch ungleiches Rennen, zwischen zwei unterschiedlichen Vehikeln fand am 29. August vom Flugplatz Gelnhausen zum Flugplatz Norderney statt. Initiator Morell Westermann, Projektleiter „E-flight Challenge 2023“ sowie Autoimporteur Lucid Air und Electra Solar, Hersteller des Elektra Trainers zeigten sich dennoch zufrieden, auch wenn das Auto trotz Nutzung einer Fähre eine halbe Stunde früher ankam. Pilot, Uwe Nortmann musste auf dem Flugplatz Oerlinghausen nur einmal kurz „auftanken“ und verlor dadurch wegen großen Presse- aufgebots wertvolle Zeit. Vor drei Jahren brauchte Initiator Westermann für einen ähnlichen Flug nach Norderney noch 11 Zwischenstopps. Die „E-Flight Challenge 2023“ ist der Versuch, der Bevölkerung die Entwicklungen speziell in der Luftfahrt über die Jahre zu verdeutlichen, wie sich die Technik nachhaltig entwickelt. Ungleich war das Rennen auch deswegen, weil die Streckenführung am Boden nicht mit der Flugstrecken- führung vergleichbar ist, die unter anderem auch von Gegenwind und Kontrollzonen abhängig das Rennen beeinflusste. www.elektra-solar.com
Quelle: Elektra Solar
Foto: Electrifly-In
11.08.2023
Die Menschen zwischen den Fjorden durch kurze Flüge verbinden Hurtigruten, nein, es ist nicht die gute alte norwegische Postschifflinie gemeint, sondern ein aus Norwegen kommendes Amphibium, das nach seinen Vätern von der neugegründeten Firma Elfly „Noemi“ heißen soll, gemeint. Hurtigruten heißt eigentlich die schnelle Route. Genau das ha- ben drei Norweger vor, weil für sie die Zeit der langsamen Dampfer vorbei ist. Ihnen geht es um die schnelle Verbindung zwischen den Fjoren. Als Hauptgeldgeber setzte sich Eric Lithun (CEO) an die Spitze. Er finanziert das Projekt aus eigenen Mitteln mit etwa 60 Prozent. Grünes Licht gab es auch von der norwegischen Regierung, die das Projekt finanziell unterstützen wird. Nach Versuchen mit vier Modellen untersuchte man die Motoren- und Schwimmerversionen und kam so zu einer zweimotorigen Amphibienversion, die rein elektrisch betrieben wird. Das Flugzeug soll vollkommen aus Faserver-bundwerkstoff hergestellt werden „Wir werden zunächst zwei Prototypen bauen, aber schon 2025 wollen wir be- reits fliegen. 2030 wollen wir voll kommerziell einsatzfähig sein. Ich habe großes Vertrauen, dass dies ein Erfolg wird,“ sagte Lithun. www.elfly.no
Foto: Elfly
04.08.2023
Mit Wingtip-Propellern zum modernen Microliner HyBird ist ein hybrid-elektrisches Kleinflugzeugkonzept. Sein Ziel: Strecken unter 1000 Kilometern mit geringem Passagieraufkommen klima- verträglich zu bedienen. Das DLR hat nun den Erstflug eines 1:4-Demonstrators des HyBird am für unbemannte Luftfahrtsysteme in Cochstedt erfolgreich durchgeführt. Das Konzept, dass zwei Gasgeneratoren, Batterien und elektrisch betriebene Propeller kombiniert, wurde ursprünglich von Studierenden im Rahmen der NASA/DLR Design Challenge 2019 entworfen und von mehreren Instituten des DLR in Zusammenarbeit mit Airbus ProtoSpace weiterentwickelt. Mit den Flugversuchen in Cochstedt wurde diese neue Konfiguration weltweit erstmals geflogen! Die aktu- elle Konfiguration des HyBird besteht aus einem Hochdecker mit jeweils einem großen Propeller an den Flügelspitzen (Wing-Tip-Propeller) sowie an den Enden des V-Leitwerks. Ein Hybrid-Antriebsystem mit zwei Turbinen zur Energieerzeugung steigert die Energieeffizienz deutlich zu bishe- rigen Kleinflugzeugen dieser Größe. Insbesondere bei Reisegeschwindigkeit lässt sich so ein niedriger Verbrauch realisieren. www.dlr.de
Foto: DLR
Foto: Electrifly-In
02.10.2023
Horizon Aircraft vergrößert sein VTOL-Konzept vom Fünf- auf einen Siebensitzer Der kanadische VTOL-Hersteller Horizon Aircraft hat sein patentiertes Hooverings-Flügel- System erfolgreich mit einem auf 50 Prozent verklei- erten Erprobungsträger „Carvorite“ durchgeführt. Dabei werden die Rotoren während des Fluges so abgedeckt, dass sie nur nach Öffnung für Start und Landung wirken können. Im Reiseflug schiebt sich eine Abdeckung über die vordere Hälfte des Flügelteils. Umgekehrt funktioniert das System im hinteren Teil, bei dem die Abdeckung nach vorne geschoben wird. Der Vorschub wird ausschließlich durch einen Pusher geleistet, der von der Turbine direkt angetrieben wird. Wie das Unternehmen berichtete, wollen man jetzt statt eines ursprünglich avisierten Fünfsitzers, aufgrund potentieller Kundenwünsche an die Entwicklung eines Siebensitzers gehen. „Carvorite X7“, wie das neue Projekt nun bezeichnet wird, soll durch ein turbinenbasiertes Hybrid-Antriebssystem auf größere Reichweiten als andere Mitbewerber kommen. Die Operationsreichweite des auf 15,3 Meter vergrößerten Spannweite soll dann 800 km bei einer Reisegeschwindigkeit von 450 km/h betragen. www.horizonaircraft.com
Bild:Horizon Aircraft
Foto: Electrifly-In
06.10.2023
Collins Aerospace hat neues Werk für elektrische Antriebe errichtet Collins Aerospace feierte am 4. Oktober 2023 auf seinem Campus in Rockford, Illinois, die Eröffnung von „The Grid“ – einem 50 Mio. US-Dollar- Labor für fortschrittliche elektrische Energiesysteme. Collins, ein Raytheon-Unternehmen (RTX) wird die neue Anlage nutzen, um Schlüsselkom- ponenten für hybridelektrische Antriebe und elektrische Systeme zu entwickeln und zu testen, eine zentrale Säule des Bestrebens der Luftfahrt- industrie, bis 2050 Netto-Null CO2-Emissionen zu erreichen. Mit einer Fläche von 25.000 Quadratmetern und einer anfänglichen Testkapazität bis 8 Megawatt (MW) wird The Grid es Collins ermöglichen, Elektromotoren, Steuerungen, Generatoren und Verteilungssysteme zu produzieren. Col- lins wird beispielsweise The Grid nutzen, um seinen 1-MW-Motor für den RTX-Hybrid-Elektro-Flugdemonstrator und das Clean Aviation SWITCH- Programm der Europäischen Union sowie seinen 1-MW-Generator für das Air Force Research Laboratory zu testen. Zur Eröffnung stellte Collins seinen 250 kW sowie einen 1-MW-Motor vor. Collins stieg erst vor einem Jahr in den E-Antriebsbereich ein. www.collinsaerospace.com
Foto: Collins Aerospace
Foto: Electrifly-In
10.10.2023
Vom eVTOL zum eSTOL: eine ungewöhnliche Entwicklung Recht ungewöhnliche Wege beschreitet Amerikas Beta Technologies, nachdem man einen modifizierten Versuchsträger eines einmotorigen Mo- torflugzeugs mit Auslegern und Hubrotoren zu einem eVTOL „umgebastelt“ hatte. In den Folgemodellen entstand das eVTOL A250, das mit gros- sem Interesse auch schon neben den eigenen Testpiloten von US-Army-Piloten geflogen wurde. Erst nachträglich wurde die Idee geboren aus dem eVTOL einen Starrflügler zu entwickeln, womit man schon im Frühstadium weiteres Kundeninteresse weckte. So soll die als CX300 bezeich- nete Version zum Teil baugleiche Einheiten mit dem Senkrechtstarter A250 aufweisen, obwohl sie nur von konventionellen Start- und Landebah- nen als STOL-Flugzeug operieren können wird. Dafür hat man die Zulassung vorangezogen und hofft schon 2025 damit in den Flugbetrieb gehen zu können. Die reine eVTOL-Variante soll dann ein Jahr später erfolgen. Nun gab Garmin bekannt, beide Typen mit dem G3000 auszustatten. Inzwischen liegen zusammen über 500 Bestellungen vor. UPS zählt mit 150 Bestellungen zu einer der größten Kunden. www.beta.team
Foto: Beta Technologies
Foto: Electrifly-In
15.10.2023
Schweizer Studenten entwickeln Brennstoffzellensystem für Kleinflugzeuge Cellsius H2 ist ein studentisches Projekt der ETH in Zürich. Vorangegangen ist das E-Flugzeugprojekt e-Sling, das im vergangenen Jahr vor Sponsoren und der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Daraus entstand der Verein Cellsius, der dieses Flugzeug auch weiterhin betreibt und damit bisher 43 Testflüge durchführen konnte. Die Teams wechseln jährlich und so hatte ein erstes Team vergangenen Jahres bereits ein Labormodell eines Brennstoffzellensystems vorgestellt. Das Ziel: die Reichweite von E-Flugzeugen damit erhöhen. Mit der Beschaffung der Lightwing AC4, die mehr Volumen zur Verfügung stellt, wurde das Labormuster miniaturisiert, um den Einbau in das Flugzeug zu realisieren. Das neue Modul hat eine Leistung von 64 kW, das parallel mit einer 5,8 kWh flüssiggekühlten Batterie betrieben wird. Die sensible Membran der Brennstoffzelle ver- langt exakte Werte der Temperaturen des Massenstrom der Drücke für die Luft und des Wasserstoffs in den Stacks. Dazu kommen Inverter und DC-Wandler zum Betrieb des Motors. Alle Systeme wurden auf dem diesjährigen Event am 14. Oktober vorgestellt. www.cellsius.aero
Bild: Cellsius
Foto: Electrifly-In
17.10.2023
Erstes eVTOL als UL in Italien zugelassen Kaum erreichte uns aus China die Botschaft, dass dort der Mulicopter von EHang die chinesische Zulassung erhalten hatte, kam aus Italien eine weitere Mitteilung. Dort hatte der italienische Aero Club am 5. Oktober einen einsitzigen Copter mit 8 Rotoren bei der dortigen zivilen Luftfahrtbe- hörde ENAC in der UL-Klasse die Jetson ONE als weiteres eVTOL zugelassen. Der 98.000 teure Copter soll eine Flugzeit von 20 Minuten erreich- en und bis zu 102 km/h schnell sein. 86 kg bringt das aus Alurohren zusammengeschweißte „Luftgestühl“ auf die Waage. Angeblich habe das Unternehmen, jetzt von Polen umgesiedelt nach Arezzo in der Toscana, bereits über 300 Einheiten verkauft, wobei sich die Zahlen auf Anzahlun- gen von je 8000 Dollar beziehen. Damit kann ab sofort jeder italienische UL-Pilot so einen Copter im unkontrollierten Luftraum fliegen. Jetson wurde ursprünglich 2017 von Tomasz Patan und Peter Ternström in Schweden gegründet. Firmenmitgründer Patan flog am gleichen Tag in den USA zum ersten Mal und begeisterte dort auf einer texanischen Ranch neben einigen Cowboys den Governor Greg Abbott. www.jetsonaero.com
Foto: Jetson
Foto: Electrifly-In
19.10.2023
Hochauftriebshilfe für eSTOL-Flieger mit Hybrid-Antrieb Electra, ein US-Startup, welches auf verteilte Antriebe als Hochauftriebshilfe setzt, hat nach Modellversuchen seinen zweisitzigen Demonstrator, den „Blown Lift“ auf der NBAA in Las Vegas vorgestellt. Das Startup sieht neben Flügen direkt zu Campusgeländen, Fabriken, Farmen und an- deren Standorten auch Airport-zu-Airport-Flüge vor. „Dieses Flugzeug kann auf einer Landebahn landen, das so groß wie ein Fußballfeld ist“, sagte Marc Ausman von Electra. „Wir werden in ganz neue Territorien vordringen – es könnte eine unbefestigte Straße, ein Schotterparkplatz, ein gepflasterter Streifen oder eine neue Infrastruktur sein“, ergänzte er noch. Die spätere eSTOL-Serienversion besitzt einen 600 kW Hybridantrieb deren Safran Hubschrauber-Wellengasturbine über einen Generator acht E-Motoren antreiben wird. Die Startbahnlänge des eSTOL Fliegers solle nur 90 Meter betragen. Die Maschine ist für zwei Piloten und neun Passagiere vorgesehen. Electra gibt an, bereits 1.600 Vorbestellungen mit einem Gesamtwert von 6 Milliarden Dollar zu haben. Die Zulassung von der FAA werde 2028 erwartet. www.electra.aero
Foto: Electra
Foto: Electrifly-In
20.10.2023
Rolls-Royce Electrical zeigt neue Antriebslösungen für CO2-freie Luftfahrt auf Rolls-Royce Electrical konzentriert sich derzeit auf drei Bodentestprogramme. Die Arbeiten umfassen luftgekühlte Elektromotoren für Direktan- triebe bis 150 kW mit entsprechenden Elektroniken. Deren Einsatzmöglichkeiten finden sich unter anderem in eVTOLs. Für den Regionalflugver- kehr sieht man Direktantriebe mit 350 kW für ein- und mehrmotorige Flugzeuge nebst patentierter Mehrspurarchitektur, integrierten Wechelrich- tern und Luftkühlung. An dritter Stelle steht die Entwicklung eines Turbogenerator-Systems zwischen 600 kW und 1 GW für den Betrieb von SAF oder Wasserstoff. Diese Systeme basieren auf Wellen-Gasturbinen aus dem Hubschrauberbereich. Eine Parallelentwicklung ist ein zugehöriger Generator, der an die Batteriesystemen gekoppelt wird, von denen die E-Motoren der jeweiligen Luftfahrzeuge direkt angetrieben werden. Intern nennt Rolls-Royce diese als „new small Engine“. Das neue Aggregat soll zwischen 200mkg und 250 kg wiegen und 15 Prozent weniger Treibstoff als vorhandene Antriebe verbrauchen. Alle Arbeiten laufen koordiniert unter Rolls-Royce Electrical in Dahlewitz bei Berlin. www.rolls-royce.com
Bild: Rolls-Royce Electrical
Foto: Electrifly-In
24.10.2023
Zunächst nur in den USA: Lilium will sein eVTOL an private Käufer bringen Lange hat sich eVTOL-Entwickler Lilium gegen Privatverkäufe seines Lilium Jet gesträubt, doch am 18. Oktober machte das Unternehmen in Houston/Texas bekannt, den Privatverkauf auf dem US-Markt zu eröffnen. Dazu gehört schon eine Portion Mut, ein noch nie mit Piloten gefloge- nes Flugzeug ohne Zulassung anzupreisen. Eine Praxis zu der sich kein traditioneller Flugzeughersteller in der Vergangenheit getraut hätte. Al- lerdings haben sich die Zeiten gewandelt, zumal man schon heute bei einer Entwicklung ziemlich genau durch Berechnungen, Simulationen und wie im Falle von Lilium, auch schon mit ferngesteuerten Mustern genaue Vorhersagen über ein späteres Serienflugzeug Monate oder Jahre zu- vor machen kann. In dem ganz speziellen Fall von Lilium ist das bayerische Unternehmen zunächst mit dem Flugzeughändler EMCJET einen Deal eingegangen, der zunächst fünf Lilium Pioneer Edition Jets zum Verkauf vorsieht. Lilium sieht einen Premium Markt für seinen Lilium Jet, der sich von anderen eVTOLs durch seine ganz spezielle Technik mit schwenkbar verteilten Antrieben wesentlich unterscheidet. www.lilium.com
Bild: Lilium
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26.10.2023
US-Militär untersucht Einsatzzwecke zukünftiger Elektroflugzeuge am Beispiel Velis Pipistrel, inzwischen heute eine Tochtergesellschaft von Textron Inc. gab am 26.10.2023 bekannt, dass die Pipistrel Velis Electro – das weltweit erste zertifizierte Elektroflugzeug – von AFWERX und Modern Technology Solutions ausgewählt wurde. Inc. (MTSI) soll für das Agility-Prime- Programm der United States Air Force geleast werden, um den Einsatz- und Trainingseinsatz des Flugzeugs zu erkunden. Agility Prime ist das Vertikalliftprogramm der Luftwaffe, das mit der kommerziellen eVTOL-Industrie zusammenarbeitet, um den Zugang zu emissionsfreien Flugzeu- gen für eine Vielzahl von Einsatzzwecken, einschließlich Schulung und Betrieb, zu ermöglichen. Kriya Shortt, CEO von von Textron eAviation, sagte: „Die Wahl von AFWERX und MTSI für den Velis Electro ist eine starke Bestätigung von Pipistrel und der wachsenden Akzeptanz dieses Bereichs der aufstrebenden Technologie durch führende Organisationen.“ Sie ergänzte, dass es ein wichtiger Meilenstein für elektrisches Flie- gen sei. Die beiden Velis Electro werden direkt von Pipistrels US-Vertriebspartner Lincoln Park Aviation unterstützt. www.pipistrel-aircraft.com
Foto: Pipistrel
Foto: Electrifly-In
31.10.2023
Archer geht mit Midnight in die Flugerprobungsphase Der US eVTOL-Hersteller Archer wollte von Anfang an auf Nummer sicher gehen und stützte sich zunächst auf einen zweisitziges Muster namens Maker. Im Jahr 2019 begannen bei Archer in San Jose, Kalifornien, die ersten Arbeiten für ein Air Taxi. Die auf 80 % verkleinerte Ausgabe des Senkrechtstarters machte im Dezember 2021 seinen Erstflug. 2023 erfolgten ausgiebige Flugtests, die bis heute fortgesetzt werden. Das Antrieb- sprinzip mit 12 E-Motoren bleibt gleich. Sechs der vor dem Flügel liegenden Motoren sind schwenkbar, während die Propeller der hinteren Moto- ren im Reiseflug in Flugrichtung stillgelegt sind. Die Original-Version, als Midnight bezeichnet, ist für einen Piloten und vier Passagiere ausge- legt. Damit begannen am 24. Oktober die ersten ferngesteuerten Flugtests. Archer erklärt, dass „der Eröffnungsflugbereich der Midnight voraus- sichtlich in den kommenden Monaten rasch vom Schwebeflug zum Geradeausflug übergehen wird.“ Die bemannten Flugtests werden voraus- sichtlich im Jahr 2024 beginnen. Die Firmenleitung hofft auf eine Zulassung und damit auch die Markteinführung im Jahr 2026. www.archer.com
Foto: Archer
Foto: Electrifly-In
28.09.2023
Airbus FlightLabs zur schnelleren Ausreifung von Technologien für künftige Hubschrauber Auf der Nationalen Luftfahrtkonferenz in Hamburg hat Airbus Helicopters im September 2023 mit dem PioneerLab seinen neuen zweimotorigen Technologiedemonstrator auf Basis einer H145-Plattform vorgestellt. Es ergänzt die bereits vorhandenen FlightLabs von Airbus und konzentriert sich auf die Erprobung von Technologien, welche die Abgasemissionen von Hubschraubern reduzieren, die Autonomie im Flug erhöhen und bio- basierte Materialien integrieren. Neben den Untersuchungen des Antriebssystems sollen auch automatische Starts und Landungen mit dem neu- en Erprobungsträger untersucht werden. Die Flugkampagne des PioneerLab hat bereits am größten deutschen Standort des Herstellers in Do- nauwörth begonnen, wobei ein Hinderniswarnsystem für den Schwebeflug als erster technischer Baustein an Bord des Demonstrators getestet wird. In der nächsten Phase soll ein automatisches Start- und Landesystem getestet werden. Das PioneerLab wird über das nationale Luftfahrt- forschungsprogramm (LuFo) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. www.airbus.com
Foto: Airbus
Spektakuläres E-Rennen zwischen Auto und Flugzeug
Ein spektakuläres, wenn auch un- gleiches Rennen, zwischen zwei unterschiedlichen Vehikeln fand am 29. August vom Flugplatz Geln- hausen zum Flugplatz Norderney statt. Initiator Morell Westermann, Projektleiter „E-flight Challenge 2023“ sowie Autoimporteur Lucid Air und Electra Solar, Hersteller des Elektra Trainers zeigten sich dennoch zufrieden, auch wenn das Auto trotz Nutzung einer Fähre ei- ne halbe Stunde früher ankam. Pi- lot, Uwe Nortmann musste auf dem Flugplatz Oerlinghausen nur einmal kurz „auftanken“ und verlor dadurch wegen großen Presseauf-
gebots wertvolle Zeit. Vor drei Jah- ren brauchte Initiator Westermann für einen ähnlichen Flug nach Nor- derney noch 11 Zwischenstopps. Die „E-Flight Challenge 2023“ ist der Versuch, der Bevölkerung die Entwicklungen speziell in der Luft- fahrt über die Jahre zu verdeutli- chen, wie sich die Technik nachhal- tig entwickelt. Ungleich war das Rennen auch deswegen, weil die Streckenführung am Boden nicht mit der Flugstreckenführung ver- gleichbar ist, die unter anderem auch von Gegenwind und Kontroll- zonen abhängig das Rennen beein- flusste. www.elektra-solar.com
GKN übernimmt Systemführerschaft für kryogene Entwicklung
GKN, in Großbritannien bisher als Zulieferer im Zellen- und Trieb- werksbau bekannt, versucht jetzt auch in den Bereich kompletter elektrischer Antriebsstränge zu drängen. Die geplante Zusammen- arbeit bei Flüssigwasserstoff-Sys- temen wird erheblich vom laufen- den, vom UK Aerospace Techno- logy Institute finanzierten und von GKN Aerospace geleiteten H2- GEAR-Programm profitieren, das im Jahr 2025 ein skalierbares was- serstoffbasiertes Brennstoffzellen- Antriebssystem am Boden testen wird. Ziel ist es, den kryogenen Treibstoff bereitzustellen und den Antriebsstrang noch vor Ende des
Jahrzehnts in einer entsprechen- den Flugprüfstandumgebung zu- sammenzuführen. Auf der Paris Air Show unerzeichnete GKN Aero- space eine Kooperationsverein- barung zur Erforschung einer inte- grierten Flugdemonstration des End-to-End-Systems. Studien deu- ten an, dass ein solches System eine breite Palette von Flugzeugen unterstützen könnte, darunter Commuter bis 19 Sitze, Geschäfts- flugzeuge und Regionalliner bis zu 100 Passagiere. Die Skalierbarkeit größerer Single-Aisles wird gegen- wärtig geprüft. www.gknaerospace.com
Die Menschen zwischen den Fjorden durch kurze Flüge verbinden
Hurtigruten, nein, es ist nicht die gute alte norwegische Postschiff- linie gemeint, sondern ein aus Nor- wegen kommendes Amphibium, das nach seinen Vätern von der neugegründeten Firma Elfly „No- emi“ heißen soll, gemeint. Hurtig- ruten heißt eigentlich die schnelle Route. Genau das haben drei Nor- weger vor, weil für sie die Zeit der langsamen Dampfer vorbei ist. Ihnen geht es um die schnelle Verbindung zwischen den Fjoren. Als Hauptgeldgeber setzte sich Eric Lithun (CEO) an die Spitze. Er finanziert das Projekt aus eigenen Mitteln mit etwa 60 Prozent. Grü- nes Licht gab es auch von der
norwegischen Regierung, die das Projekt finanziell unterstützen wird. Nach Versuchen mit vier Modellen untersuchte man die Motoren- und Schwimmerversionen und kam so zu einer zweimotorigen Amphibien- version, die rein elektrisch betrie- ben wird. Das Flugzeug soll voll- kommen aus Faserverbundwerk- stoff hergestellt werden „Wir wer- den zunächst zwei Prototypen bauen, aber schon 2025 wollen wir bereits fliegen. 2030 wollen wir voll kommerziell einsatzfähig sein. Ich habe großes Vertrauen, dass dies ein Erfolg wird,“ sagte Lithun. www.elfly.no
Vertical Aerospace von herben Rückschlag betroffen
Vertical Aerospace hat scheinbar einenerheblichen Rückschlag für sein VX4-Programm erfahren, nachdem das elektrisch fliegende VTOL während eines ferngesteu- erten Testflugs abgestürzt war. Ein in den sozialen Medien verbreite- tes Bild, das ursprünglich von der Journalistin Charlotte Bailey mar- kiert wurde, zeigt den VX4-Proto- typ (G-EVTL), wie er auf der Nase ruht und einer seiner vorderen Pro- pellerrotoren offenbar ebenfalls Bo- denkontakt bekommen hat. Ein ge- naues Ausmaß des Schadens ist nicht bekannt. Vertical bestätigt den Vorfall, von dem es heißt, dass er sich „während eines unbemann-
ten Tests der Manövrierfähigkeit des Flugzeugs während eines Test- szenarios mit Motorausfall ereigne- te, was eine wichtige Vorausset- zung für den Übergang zum be- mannten Betrieb darstellt.“ Bei dem Unfall sei es zu keinen Verletzun- gen des Personals gekommen, heißt es weiter und fügt hinzu, man arbeite „eng mit den zuständigen Behörden zusammen“. Erst kürzlich meldete Vertical, dass man am Flugplatz Kemble im Südwesten Englands erfolgreich mit den ersten unbemannten Flügen begonnen hätte. www.vertical- aerospace.com
ZeroAvia unterstützt kanarischem Startup bei der Umrüstung
ZeroAvia ist auf dem besten Weg, in den nächsten zwei bis drei Jah- ren das 600-kW-Triebwerk ZA600 für Flugzeuge mit 9 bis 19 Sitzen zu zertifizieren und hat eine Abs- ichtserklärung mit De Havilland aus Kanada, Inhaber der Musterzulas- sung des Twin Otter abgegeben. Laut einer Mitteilung wird Zeroavia Surcar mit wasserstoffelektrischen ZA600-Antrieben beliefern, mit wel- chen Surcar Twin-Otter-Wasser- flugeuge für den Betrieb zwischen den Kanaren nachrüsten will. Sur- car Airlines ist ein Startup, welches umweltfreundliche Touristik-Flüge auf die Kanarischen Inseln anbie-
ten will. Die Airlines wird den Be- trieb zunächst mit konventionell an- getriebenen Flugzeugen aufneh- men. Der nächste Schritt wird die Umstellung auf Brennstoffzellen mit E-Motoren sein, um alle Emissio- nen während des Flugs zu besei- tigen und so die Auswirkungen auf das Klima und die Luftqualität er- heblich zu reduzieren. Die neu ge- gründete Fluggesellschaft wird von Investoren unterstützt, darunter der dänischen Fluggesellschaft Nordic Seaplanes. Surcar Airlines setzt sich dafür ein, die Elektrifizierung der Luftfahrt voranzutreiben. www.surcar.eu
Mitbewerber Joby folgt Archer auf militärischem Sektor
Nach Archer nun auch Joby: So sollen neun eVTOLs von Joby an die Edwards Air Force Base aus- geliefert werden. Die US Air Force zeigt breites Interesse an eVTOLs, wie schon zuvor über den Mitbe- werber bekannt wurde. Ende Juni stellte Joby den Serienprototyp vor, der in der Produktionsstätte des Unternehmens in Marina, Kalifor- nien, gebaut wurde, und gab be- kannt, dass das Flugzeug im nächsten Jahr im Rahmen des 131-Millionen-Dollar-Vertrags des Unternehmens mit dem Agility Pri- me-Programm der USAF nach Ed- wards geliefert werden würde. Jo- by gibt an, bereits mit der Installa-
tion der Ladeinfrastruktur an der Basis begonnen zu haben, um den Betrieb zu unterstützen. Das kalifornische Unternehmen existiert erst seit 2017. Noch bevor der Ser- ienprototyp in die Flugerprobung ging, wurden mit den ersten Proto- typen umfangreiche Flugversuche durchgeführt. Kuriosum: die sechs Antriebseinheiten liefern zusam- men je 236 kW, das ist fast doppelt so viel wie ein Model S-Plaid von Tesla und dennoch wiegt ein Joby eVTOL weniger als ein Auto. Wer später das große Rennen bei der Air Force macht, bleibt offen. www.joby.com
Mit Wingtip-Propellern zum modernen Kurzstrecken-Commuter
HyBird ist ein hybrid-elektrisches Kleinflugzeugkonzept. Sein Ziel: Strecken unter 1000 Kilometern mit geringem Passagieraufkom- men klima-verträglich zu bedienen. Das DLR hat nun den Erstflug ei- nes 1:4-Demonstrators des HyBird am für unbemannte Luftfahrtsys- teme in Cochstedt erfolgreich durchgeführt. Das Konzept, dass zwei Gasgeneratoren, Batterien und elektrisch betriebene Propel- ler kombiniert, wurde ursprünglich von Studierenden im Rahmen der NASA/-DLR Design Challenge 2019 entworfen und von mehreren Institu-ten des DLR in Zusammen- arbeit mit Airbus ProtoSpace wei-
terentwickelt. Mit den Flugversu- chen in Cochstedt wurde diese neue Konfiguration weltweit erst- mals geflogen! Die aktuelle Konfi- guration des HyBird besteht aus einem Hochdecker mit jeweils ei- nem großen Propeller an den Flü- gelspitzen (Wing-Tip-Propeller) sowie an den Enden des V-Leit- werks. Ein Hybrid-Antriebsystem mit zwei Turbinen zur Energieer- zeugung steigert die Energieeffi- zienz deutlich zu bisherigen Klein- flugzeugen dieser Größe. Insbe- sondere bei Reisegeschwindigkeit lässt sich so ein niedriger Ver- brauch realisieren. www.dlr.de
Amerikanisches Militär beschafft erste VTOLs zur Erprobung
Das US-Unternehmen Archer ar- beitet seit 2021 mit dem Verteidi- gungsministerium an einer Reihe von Projekten im Rahmen des AFWERX-Programms der Luft- waffe mit dem Ziel, das AFWERX Agility Prime-Programm bei der Bewertung des Transformations- potenzials der eVTOL-Technolo- gien für DoD-Zwecke zu unterstüt- zen. Diese neue Ausführungspha- se der Partnerschaft umfasst die Lieferung von bis zu sechs „Mid- nights“ VTOLs, die die Luftwaffe für den Einsatz beim Personentrans- port und Logistikunterstützung, bei Rettungseinsätzen und mehr an-
strebt. Die Verträge umfassen ei- nen Gesamtwert von bis zu 142 Millionen US-Dollar. Das Muster Archer „Midnight“ hat eine Reich- weite von 32 Kilometern und kann dabei bis zu 400 kg Nutzlast beför- dern. Die Ausweitung der Partner- schaft von Archer mit dem Vertei- digungsministerium stellt eine be- deutende Investition in die Zukunft des Landes dar. Damit möchte die USA auch ihre Führungsposition in der Luftfahrt behaupten. Die ande- ren Militärzweige haben die Mög- lichkeit, diese Verträge als Platt- form für zusätzliche Projekte zu nutzen. www.archer.com

Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive

Electric Flight
Meldungen drittes Drittel 2023
US-Haltergemeinschaft will Caravans auf E-Antrieb umrüsten
Surf Air Mobility ist die größte Hal- terfluggesellschaft in den USA, mit der man sich bereits mit 2000 Dol- lar monatlich registrieren kann, um deren Dienste zu nutzen. Um um- weltfreundlicher zu fliegen, möchte man allerdings nicht lange warten, bis entsprechende Flugzeuge am Markt erhältlich sind und strebt da- zu die gemeinsame Umrüstung mit Textron auf eine Hybridversion der Caravan mittels eines Brennstoff- zellenantriebs mit Elektromotor an. Dazu wurden bei Textron 20 Gran Caravan EX bestellt, deren Ge- samtstückzahl noch auf 100 sowie weitere 50 Maschinen erweitert
werden kann. Die Auslieferung der Cessna Grand Caravan EX soll im ersten Halbjahr 2024 beginnen. Im Jahr 2026 wird eine ergänzende Typ-Zulassung durch die FAA an- gestrebt. Surf Air Mobility geht davon aus, dass das hybride Elek- troflugzeug Cessna Grand Cara- van EX im eigenen Netzwerk ein- gesetzt wird, um mehr US-Airports mit direkten Kurzstreckendiensten zu verbinden. Surf Air Mobility wird zudem der exklusive Lieferant von Textron Aviation für bestimmte bat- terieelektrische- und hybride An- triebstechnologien für die Grand Caravan sein. www.surfaircom
Hochspannungsverbindungssysteme für Hybridantrieb
GKN Aerospace wird mit Pratt & Whitney Canada zusammenarbei- ten, um ein Hochspannungs- und Hochleistungs-Elektroverkabe- lungssystem für ein hybridelektri- sches Demonstrationsprojekt zu entwickeln, das von der Mutterge- sellschaft des Triebwerksherstel- lers, RTX, geleitet wird. Die Zusam- menarbeit umfasst die Entwicklung, Herstellung und Installation eines Hochspannungs-Hochleistungs- Verbindungssystems für elektrische Leitungen (EWIS). Die Entwicklung eines Hochspannungs-Hochleis- tungs-EWIS ist erforderlich, um die erhöhte Leistung zu unterstützen,
die für hybridelektrische Antriebe erforderlich ist. Das hybridelektri- sche Antriebssystem des Demons- trators integriert einen hocheffizi- enten Kraftstoffverbrennungsmotor von Pratt & Whitney mit einem von Collins Aerospace entwickelten 1- Megawatt-Elektromotor. Das Hy- brid-Elektrosystem ermöglicht eine effizientere Triebwerksleistung in dallen Flugphasen vom Start bis zur Landung. Sowohl Pratt & Whit- ney als auch Collins Aerospace sind Geschäftsbereiche von RTX. RTX Corporation sind Collins Aero- space, Pratt & Whitney und Ray- theon. www.gkn.com
Airbus jetzt bei ZeroAvia mit eingestiegen
ZeroAvia, eines der führenden Unt- ernehmen für alternativer Antriebs- systeme für Wasserstoffbetrieb gab im September bekannt, dass Airbus, Barclays Sustainable Im- pact Capital und NEOM gemein- sam die jüngste Finanzierungsrun- de des Unternehmens eingeleitet haben. Neben weiteren Investoren wird es ZeroAvia ermöglichen, die Zertifizierung seines ersten Trieb- werkes zu beschleunigen und Triebwerkssätze bis 5,4 MW für größere Verkehrsflugzeuge zu ent- wickeln und nicht bei der derzeitig stärksten Version, dem ZA 2000 mit 2 MW stehenzubleiben. Derzeit arbeitet das Unternehmen an der
Nachrüstung eines von Alaska Air- lines bereitgestellten Dash 8 400- Teststanddemonstrators mit 76 Sitzplätzen, mit dem Ziel, im Jahr 2024 den ersten Test mit einem Triebwerk in Originalgröße durch- zuführen. Dazu zählen Technolo- gien für elektrische Motoren der Multi-MW-Klasse mit entsprechen- der Leistungselektronik, einchließ- lich Hochtemperatur-PEM-Brenn- stoffzellen (HTPEM) sowie Bord- speicher für flüssigen Wasserstoff. Das in der Flugerprobung befindli- che ZA 600 könnte bereits 2025 in den Liniendienst gehen. www.zeroavia.com
Joby Aviation errichtet Werk in Dayton Großserienproduktion
Einer der bis jetzt bekannteste eVTOL-Hersteller in den USA, Joby Aviation will 2025 den kommerziel- len Flugbetrieb aufnehmen. Toyota, Hauptanteilseigener stellt unter anderem die Hauptantriebseinhei- ten dazu her. Partner Delta Airlines hat bereits eine Partnerschaft mit Joby beschlos-sen und will dann zukünftig Delta-Kunden von und zu den Flughäfen bringen. Ähnliche Bestrebungen hatte vor vielen Jahrzehnten Panam schon einmal mit kleinen Flächenflugzeugen ver- sucht und scheiterte kläglich daran. Die Vorzeichen stehen heute mit den eVTOLs jedoch etwas anders.
Die Senkrecht-Start – und Lande- technik erlaubt eine andere Art der Zubringerdienste. Auch interessiert sich das Militär sehr stark für die neuen eVTOLs. Erst kürzlich hatte die FAA ein beschränkte Lufttüch- tigkeitszeugnis für die Serienflu- gerprobung erteilt. 2024 will Joby mit der Errichung eines Montage- werkes in Dayton/Ohio beginnen, dem Standort, an dem die Gebr. Wright 1910 ihre erste Flugzeugfa- brik errichtet hatten. Dort sollen dann 2000 Arbeitsplätze entste- hen. Die Investitionen dafür betra- gen rund 500 Millionen US-Dollar betragen. www.jobyaviation.com
EHang, eines der weltweiten Pio- nierunternehmen für autonome Luftfahrzeuge („AAV“), gab be- kannt, seine strategische Investi- tion auf Shenzhen Inx Technology Co., Ltd. („Inx“) auszuweiten. Inx ist ein Unternehmen für Festkör- per-Lithium-Metall-Batterietechno- logie in China. EHang wird zusätz- lich mit Inx an der Forschung, Ent- wicklung und der Produktion von Festkörper-Lithium-Metallzellen zusammenzuarbeiten. Die Batte- rien sollen für die eVTOLs von EHang eingesetzt werden. Inx wur- de erst 2020 gegründet und ist ein High-Tech-Unternehmen, das sich auf die Forschung und Produktion
von Festkörper-Lithium-Metall- Batterien spezialisiert hat. Die Festkörper-Lithium-Metall-Batterie von Inx unterscheidet sich von bestehenden herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien durch die Verwendung von Lithium-Metall anstelle von Graphit als negative Elektrode und Festkörperelektroly- ten anstel-le von Flüssigelektrolyt- Separatoren. Diese Strukturände- rung er-möglicht einen deutlichen Sprung in der Energiedichte und sorgt gleichzeitig für eine extrem hohe Batteriesicherheit. Die Leis- tungsdichte soll bei 450 Wh/kg liegen. www.ehang.com
EHang beteiligt sich an Batteriehersteller für Festkörperzellen
Lilium llässt erste Rümpfe in Spanien fertigen
Lililium Jet startet mit Serienvorbe- reitung bei dem Zulieferer Aciturri in Spanien. Zunächst handelt es sich um die Vorbereitungen der ersten sie-ben Rumpfeinheiten, die Lilium auch für die Musterzulassung ihres eVTOL verwenden wird. Der Rumpf wurde in Zusammenarbeit mit dem Luft- und Raumfahrtzulieferer ent- wickelt. Die erste Einheit soll im vierten Quartela nach Wessling bei München geliefert werden, bevor die Montage des ersten Lilium Jet zu Jahresende beginnen soll. Aci- turri ist zugleich Investor von Lilium und gilt als etablierter Zulieferer der Luft- und Raumfahrtindustrie mit
fast 50 Jahren Erfahrung in kom- merziellen Flugzeugprogrammen, wie Airbus, Boeing und Embraer. Yves Yemsi, COO von Lili-um, sagte: „Wir freuen uns, mit der Montage des ersten Lilium-Jet- Rumpfes bei Aciturri beginnen zu können, was uns der Neugestal- tung einer nachhaltigen regionalen Luftmobilität einen Schritt näher- bringt. Wir sehen dies als weiteren Beweis dafür, dass unser Ansatz, mit bewährten Luft- und Raum- fahrtzulieferern zusammenzuarbei- ten, um unser innovatives eVTOL- Flugzeug auf den Markt zu bringen.“ www.lilium.com
Nach 12 Jahren steht Volocopter vor der endgültigen Zulassung
Der deutsche eVTOL-Hersteller Volocopter erwartet die endgültige Zertifizierung durch die Europäi- sche Agentur für Flugsicherheit (EASA) für seinen Typ VoloCity schon im kommenden Jahr. Eine parallele Anerkennung durch die FAA ermöglicht es dem Unterneh- men, kurz nach der europäischen Zertifizierung auch den kommerzi- ellen Flugbetrieb in den aufzuneh- men. Unter den über 500 Vorbe- stellungen befinden sich auch 80 Einheiten für den englischen Hub- schrauberbetreiber Bristow, der un- mittelbar nach der Zertifizierung zwei festbestellte VoloCitys ausge- liefert bekommen soll. Die Verein-
barung umfasst die gemeinsame Erprobung des kommerziellen eVTOL-Betriebs inklusive War- tungsdiensten sowie die Anpas- sung der VoloIQ, Volocopters digi- talem Betriebssystem, um künftig einen effizienten Betrieb durch Bri- stow sicherzustellen. Weitere 78 Maschinen hat sich Bristow als Kaufoption gesichert. Allerdings verfährt der Hubschrauberspezia- list mit anderen eVTOL-Anbietern ganz ähnlich, um dann schlusend- lich zu entscheiden, welche der Optionen für den endgültigen Kauf umgesetzt wird. www.volocopter.de
Cassio 330 wird auch mit Biokraftstoff fliegen können
VoltAero kündigt nach seiner Prä- sentation auf der Aerosalon in Pa- ris zum Jahreswechsel den Erst- flug seiner Neukonstruktion Cassio 330 an. Es ist der Auftakt einer neuen Flugtestkampagne, die Volt- aero mit dem Technologieträger Cassio 1 untermauern und bewei- sen will, wie nachhaltig das Hybrid- triebwerk für das spätere Serien- flugzeug sein wird. Mit anderen Worten: die Auswirkungen des Hy- bridflugzeugs auf die Umwelt wer- den sich insgesamt deutlich redu- zierend auswirken. Laut Jean Botti, CEO von VoltAero, stößt die Cas- sio S 80 % weniger CO2 aus als ein ent-sprechendes Flugzeug mit
einem Kolbentriebwerk gleicher Leistung. Das jetzige Testflugzeug ist mit Ducs 5-Blatt-Propellerpro- pellern und einem entwickelten Biokraftstoff ausgestattet, der von TotalEnergies für den Motorsport geliefert wurde. Diese Testmaschi- ne machte bereits am 10. März 2020 ihren ersten Flug. Der Bio- kraftstoff besteht aus Rückständen des Weinanbaus. Nach erfolgrei- chen Prüfstandsversuchen erteilte die DGAC eine Genehmigung, die es dem Testpiloten ermöglichte, am 7. September 2023 einen De- mo-Flug durchzuführen. www.voltaero.aero
Erstflug eines Flugzeugs mit flüssigem Wasserstoff!
Der in Stuttgart ansässige Entwick- ler wasserstoffelektrischer Antriebs- systeme für Flugzeuge, H2FLY gab bereits am 7.9.2023 bekannt, dass es den weltweit ersten pilotierten Flug eines mit flüssigem Wasser- stoff betriebenen Elektroflugzeugs erfolgreich abgeschlossen hat. Das H2FLY-Team hat im Rahmen seiner Flugtests vier Flüge mit flüssigem Wasserstoff absolviert, darunter ei- nen Flug, der über drei Stunden dauerte. Die Flüge wurden mit dem pilotierten HY4-Demonstrator von H2FLY durchgeführt, das mit einem Brennstoffzellensystem und kryog- en flüssigem Wasserstoff ausge-
stattet war, der das Flugzeug antreibt. Die Ergebnisse der Test- flüge deuten darauf hin, dass die Verwendung von flüssigem Was- serstoff anstelle von gasförmigem Wasserstoff die maximale Reich- weite des HY4-Flugzeugs von 750 km auf 1.500 km verdoppeln wird, was einen entscheidenden Schritt in Richtung kommerzieller Mittel- und Langstreckenflugzeuge dar- stellt Flüge. „Dieser Erfolg markiert einen Wende-punkt in der Nutzung von Wasserstoff zum Antrieb von Flugzeugen.“, sagte Professor Josef Kallo, Mitbegründer von H2FLY. www.h2fly.de
Schweizer Electrifly-In könnte kräftigen Schub vertragen
Es war das siebte Meeting seiner Art, was einmal wie ein Feuerwerk ihm Schweizer Uhrenstädtchen Grenchen begann. Dem ursprüng- lich als Werbeidee entwachsenen Smartflyer-Challenge fehlte es an kräftigen Schub, insbesondere auch von den Schweizer Firmen, die auf der anderen Seite nicht ein- mal bereit sind, ihre Entwicklungen den Besuchern zu präsentieren. Ein engagiertes Organisationsteam hatte alle Hände voll zu tun, Be- suchern Neues zu bieten. Bei der großzügigen Preisvergabe durch den Sponsor Waterjet glänzten zwei Projekte, wobei der Solar- segler aus Frankreich die einzige
Neuigkeit darstellte. Mit einem ver- besserten Antriebssystem gelang es Pilot Uwe Nortmann mit 313 Kilometern ein zweites Mal den ersten Platz in der Kategorie „Elec- tric“zu ergattern. Immerhin konnte man die Politik, vertreten durch Bundesrat Guy Parmelin sensibi- lieren, dass ein Schweizer Luftver- kehr mehr Innovation braucht. In der Halle des Bundes waren 10 luftfahrtbezogene Aussteller, wäh- rend drei Pipistrel Velis zahlreiche Besucher elektrisch angetrieben, die Heimat aus der Luft zeigten. Mehr Power also erwünscht! www.electrifly-in.ch
Greilinger Elektroflugtreffen mit neuem Schwung
Nach längerer Pause hat man sich am Flugplatz Greiling bei Bad Tölz wieder entschlossen, ein Elektro- flieger-Treffen zu veranstalten. Cheforganisator, Michael Oswald, eifriger Verfechter des Elektroflug- gedankens gab außerdem be- kannt, dass sich vier aerodyna- misch gesteuerte UL, drei Trikes und vier E-Lift (Hängegleiter) mit E- Antrieb im Rahmen einer Mit- gliedschaft der Luftsportvereini- gung Greiling e.V. angeschlossen haben. „Aus diesem Grund,“ so Oswald weiter „sind wir daran in- teressiert, bei einem gemeinsamen Fliegen und fachlichen Gespräch- en unsere Erfahrungen mit ande-
ren auszutauschen.“ Die neue, für den Flugplatz Greiling erteilte luft- rechtliche Genehmigung sieht eine Start- und Landeerlaubnis für elek- trisch angetriebene ULs bis 600 kg vor. Der Luftsport Club Greiling hat sich mit dem Brückentag zum Tag der Deutschen Einheit auf die El- ektroflugtage eingestellt. Einige Hersteller, wie etwa Klenhart De- sign und Geiger Engineering ha- ben sich ebenfalls schon ange- kündigt. Neben einigen Serienflug- geräten und zahlreichen Einzel- stücken soll auch der schon viel- gepriesene Birdy kommen. An- fragen: Greilinger Flieger Club-
Eviation meldet Autragsbestand von 5 Milliarden US-Dollar
Am 6. September gab Eviation aus USA bekannt, eine weitere Voror- der über 50 Elektroflugzeuge vom Typ Alice aus Südkorea erhalten zu haben. Diese neue Absichtserklä- rung ist umso erstaunlicher, weil das Flugzeug nur einziges Mal mit einem Flug im vergangenen Jahr getestet wurde. Weitere Testflüge hatten bisher nicht stattgefunden und sollen zumindest mit dem Pro- totyp auch nicht mehr stattfinden. Dennoch gibt das Unternehmen stolz an, inzwischen einen Ge- samtwert von 5 Milliarden US-Dol- lar erreicht zu haben. Das in Seoul ansässige Unternehmen Solyu, von dem die letzte Order kam, wer-
de sich auf „Finanzierrungs- und Leasinglösungen für Alice an einen globalen Kundenstamm von Be- treibern“ konzentrieren. Einen Mo- nat zuvor unterzeichnete das briti- sche Leasing Unternehmen Monte einen Vertrag über 30 Flugzeuge. Mit diesen beiden Vorbestellun- gen, die in der Regel nur geringe Anzahlungen verlangen, beträgt das Gesamtbestellvolumen etwa 500 Einheiten. Geschäftsführer Gregory Davis hält sich, was die Weiterentwicklung betrifft, sehr bedeckt. Mutige Kunden hat er zumindest schon einmal. www.eviation.com
Noemi geht in die Prototypenphase
In Norwegen existiert bis heute keine Luftfahrtindustrie. Das wird sich aber schon bald ändern. Wie bereits im August vorgestellt, soll das Projekt eines Amphibien-Flug- zeugs nun in die Prototypenphase gehen. Dazu hat die norwegische Regierung einen Zuschuss von über 8 Millionen Dollar zugesagt. Dies nachdem teilweise auch pri- vate Mittel bereits zugeflossen wa- ren. Die Entwicklung von Noemi, wie das E-Flugzeug von der Elfly- Group heißt, soll rund 22 Millionen Dollar kosten. Der jetzige Zu- schuss kam von Enova SF, dem norwegischen Ministerium für Kli- ma und Umweltschutz. Mit Hilfe
von Sintef, einer Stiftung für Inno- vationsforschung, wird Noemi für die regionale Mobilität unter Nutz- ung der Tausenden von Fjorden und Seen Norwegens konzipiert. Die Verbindungen erfolgen bis heute nur mit Schiffen. Der Erstflug des Prototyps ist für 2025 geplant. Zunächst sind zwei Prototypen ge- plant. Von denen die zweite Ma- schine für den Betrieb mit bis zu 19 Sitze zertifiziert werden soll, ob- wohl das Unternehmen beabsich- tigt mit 9-13 Sitzen zu fliegen. Noch ist der Standort von Norwe- gens Flugzeugbaufirma nicht bekannt. www.elfly.no
Archer geht mit Midnight in die Flugerprobungsphase
Der US eVTOL-Hersteller Archer wollte von Anfang an auf Nummer sicher gehen und stützte sich zu- nächst auf einen zweisitziges Mus- ter namens Maker. Im Jahr 2019 begannen bei Archer in San Jose, Kalifornien, die ersten Arbeiten für ein Air Taxi. Die auf 80 % verklei- nerte Ausgabe des Senkrechtstar- ters machte im Dezember 2021 seinen Erstflug. 2023 erfolgten ausgiebige Flugtests, die bis heute fortgesetzt werden. Das Antriebs- prinzip mit 12 E-Motoren bleibt gleich. Sechs der vor dem Flügel liegenden Motoren sind schwenk- bar, während die Propeller der hin- teren Motoren im Reiseflug in Flu-
grichtung stillgelegt sind. Die Origi- nal-Version, als Midnight bezeich- net, ist für einen Piloten und vier Passagiere ausge-legt. Damit be- gannen am 24. Oktober die ersten ferngesteuerten Flugtests. Archer erklärt, dass „der Eröffnungsflugbe- reich der Midnight voraussichtlich in den kommenden Monaten rasch vom Schwebeflug zum Ge-rade- ausflug übergehen wird.“ Die be- mannten Flugtests werden voraus- sichtlich im Jahr 2024 beginnen. Die Firmenleitung hofft auf eine Zulassung und damit auch die Markteinführung im Jahr 2026. www.archer.com
US-Militär untersucht Einsatzzwecke für Elektroflugzeuge
Pipistrel, inzwischen heute eine Tochtergesellschaft von Textron Inc. gab am 26.10.2023 bekannt, dass die Pipistrel Velis Electro – das weltweit erste zertifizierte Elek- troflugzeug – von AFWERX und Modern Technology Solutions aus- gewählt wurde. Inc. (MTSI) soll für das Agility-Prime-Programm der United States Air Force geleast werden, um den Einsatz- und Trai- ningseinsatz des Flugzeugs zu er- kunden. Agility Prime ist das Verti- kalliftprogramm der Luftwaffe, das mit der kommerziellen eVTOL-In- dustrie zusammenarbeitet, um den Zugang zu emissionsfreien Flug- zeugen für eine Vielzahl von Ein-
satzzwecken, einschließlich Schu- lung und Betrieb, zu ermöglichen. Kriya Shortt, CEO von von Textron eAviation, sagte: „Die Wahl von AFWERX und MTSI für den Velis Electro ist eine starke Bestätigung von Pipistrel und der wachsenden Akzeptanz dieses Bereichs der aufstrebenden Technologie durch führende Organisationen.“ Sie er- gänzte, dass es ein wichtiger Mei- lenstein für elektrisches Fliegen sei. Die beiden Velis Electro wer- den direkt von Pipistrels US-Ver- triebspartner Lincoln Park Aviation unterstützt. www.pipistrel-air- craft.com
Zunächst nur in den USA: Lilium auch an private Käufer
Lange hat sich eVTOL-Entwickler Lilium gegen Privatverkäufe seines Lilium Jet gesträubt, doch am 18. Oktober machte das Unternehmen in Houston/Texas bekannt, den Pri- vatverkauf auf dem US-Markt zu eröffnen. Dazu gehört schon eine Portion Mut, ein noch nie mit Pilo- ten geflogenes Flugzeug ohne Zu- lassung anzupreisen. Eine Praxis zu der sich kein traditioneller Flug- zeughersteller in der Vergangen- heit getraut hätte. Allerdings ha- ben sich die Zeiten gewandelt, zumal man schon heute bei einer Entwicklung ziemlich genau durch Berechnungen, Simulationen und
wie im Falle von Lilium, auch schon mit ferngesteuerten Mustern genaue Vorhersagen über ein spä- teres Serienflugzeug Monate oder Jahre zu-vor machen kann. In dem ganz speziellen Fall von Lilium ist das bayerische Unternehmen zu- nächst mit dem Flugzeughändler EMCJET einen Deal eingegangen, der zunächst fünf Lilium Pioneer Edition Jets zum Verkauf vorsieht. Lilium sieht einen Premium Markt für seinen Lilium Jet, der sich von anderen eVTOLs durch seine ganz spezielle Technik mit schwenkbar verteilten Antrieben wesentlich unterscheidet. www.lilium.com
Rolls-Royce zeigt Antriebslösungen für CO2-freie Luftfahrt auf
Rolls-Royce Electrical konzentriert sich derzeit auf drei Bodentestpro- gramme. Die Arbeiten umfassen luftgekühlte Elektromotoren für Di- rektantriebe bis 150 kW mit ent- sprechenden Elektroniken. Deren Einsatzmöglichkeiten finden sich unter anderem in eVTOLs. Für den Regionalflugverkehr sieht man Di- rektantriebe mit 350 kW für ein- und mehrmotorige Flugzeuge ne- ben patentierter Mehrspurarchitek- tur, integrierten Wechelrichtern und Luftkühlung. An dritter Stelle steht die Entwicklung eines Turbogene- rator-Systems zwischen 600 kW und 1 GW für den Betrieb von SAF oder Wasserstoff. Diese Systeme
basieren auf Wellen-Gasturbinen aus dem Hubschrauberbereich. Eine Parallelentwicklung ist ein zugehöriger Generator, der an die Batteriesystemen gekoppelt wird, von denen die E-Motoren der je- weiligen Luftfahrzeuge direkt ange- trieben werden. Intern nennt Rolls- Royce diese als „new small En- gine“. Das neue Aggregat soll zwi- schen 200mkg und 250 kg wiegen und 15 Prozent weniger Treibstoff als vorhandene Antriebe verbrau- chen. Alle Arbeiten laufen koordi- niert unter Rolls-Royce Electrical in Dahlewitz bei Berlin. www.rolls- royce.com
Hochauftriebshilfe für eSTOL-Flieger mit Hybrid-Antrieb
Electra, ein US-Startup, welches auf verteilte Antriebe als Hochauf- triebshilfe setzt, hat nach Modell- versuchen seinen zweisitzigen De- monstrator, den „Blown Lift“ auf der NBAA in Las Vegas vorgestellt. Das Startup sieht neben Flügen direkt zu Campusgeländen, Fabri- ken, Farmen und an-deren Stand- orten auch Airport-zu-Airport-Flüge vor. „Dieses Flugzeug kann auf ei- ner Landebahn landen, das so groß wie ein Fußballfeld ist“, sagte Marc Ausman von Electra. „Wir werden in ganz neue Territorien vordringen – es könnte eine unbe- festigte Straße, ein Schotterpark-
platz, ein gepflasterter Streifen oder eine neue Infrastruktur sein“, ergänzte er noch. Die spätere eSTOL-Serienversion besitzt einen 600 kW Hybridantrieb deren Safran Hubschrauber-Wellengasturbine über einen Generator acht E-Moto- ren antreiben wird. Die Startbahn- länge des eSTOL Fliegers solle nur 90 Meter betragen. Die Maschine ist für zwei Piloten und neun Pas- sagiere vorgesehen. Electra gibt an, bereits 1.600 Vorbestellungen mit einem Gesamtwert von 6 Milli- arden Dollar zu haben. Die Zulas- sung von der FAA werde 2028 erwartet. www.electra.aero
Erstes eVTOL als UL in Italien zugelassen
Kaum erreichte uns aus China die Botschaft, dass dort der Mulicopter von EHang die chinesische Zulas- sung erhalten hatte, kam aus Italien eine weitere Mitteilung. Dort hatte der italienische Aero Club am 5. Oktober einen einsitzigen Copter mit 8 Rotoren bei der dortigen zivi- len Luftfahrtbehörde ENAC in der UL-Klasse die Jetson ONE als wei- teres eVTOL zugelassen. Der 98.000 teure Copter soll eine Flug- zeit von 20 Minuten erreich-en und bis zu 102 km/h schnell sein. 86 kg bringt das aus Alurohren zusam- mengeschweißte „Luftgestühl“ auf die Waage. Angeblich habe das Unternehmen, jetzt von Polen
umgesiedelt nach Arezzo in der Toscana, bereits über 300 Einhei- ten verkauft, wobei sich die Zahlen auf Anzahlungen von je 8000 Dol- lar beziehen. Damit kann ab sofort jeder italienische UL-Pilot so einen Copter im unkontrollierten Luft- raum fliegen. Jetson wurde ur- sprünglich 2017 von Tomasz Patan und Peter Ternström in Schweden gegründet. Firmenmitgründer Pa- tan flog am gleichen Tag in den USA zum ersten Mal und begeis- terte dort auf einer texanischen Ranch neben einigen Cowboys den Governor Greg Abbott. www.jetsonaero.com
Brennstoffzellensystem für Kleinflugzeuge von Studenten
Cellsius H2 ist ein studentisches Projekt der ETH in Zürich. Voran- gegangen ist das E-Flugzeugpro- jekt e-Sling, das im vergangenen Jahr vor Sponsoren und der Öffent- lichkeit vorgestellt wurde. Daraus entstand der Verein Cellsius, der dieses Flugzeug auch weiterhin betreibt und damit bisher 43 Test- flüge durchführen konnte. Die Teams wechseln jährlich und so hatte ein erstes Team vergangenen Jahres bereits ein Labormodell ei- nes Brennstoffzellensystems vor- gestellt. Das Ziel: die Reichweite von E-Flugzeugen damit erhöhen. Mit der Beschaffung der Lightwing AC4, die mehr Volumen zur Verfü-
gung stellt, wurde das Labormuster miniaturisiert, um den Einbau in das Flugzeug zu realisieren. Das neue Modul hat eine Leistung von 64 kW, das parallel mit einer 5,8 kWh flüssiggekühlten Batterie be- trieben wird. Die sensible Mem- bran der Brennstoffzelle verlangt exakte Werte der Temperaturen des Massenstrom der Drücke für die Luft und des Wasserstoffs in den Stacks. Dazu kommen Inverter und DC-Wandler zum Betrieb des Motors. Alle Systeme wurden auf dem diesjährigen Event am 14. Oktober vorgestellt. www.cellsius.aero
Vom eVTOL zum eSTOL: eine ungewöhnliche Entwicklung
Recht ungewöhnliche Wege be- schreitet Amerikas Beta Technolo- gies, nachdem man einen modifi- zierten Versuchsträger eines ein- motorigen Motorflugzeugs mit Ausl- egern und Hubrotoren zu einem eVTOL „umgebastelt“ hatte. In den Folgemodellen entstand das eVTOL A250, das mit großsem In- teresse auch schon neben den ei- genen Testpiloten von US-Army- Piloten geflogen wurde. Erst nachträglich wurde die Idee gebo- ren aus dem eVTOL einen Starr- flügler zu entwickeln, womit man schon im Frühstadium weiteres Kundeninteresse weckte. So soll die als CX300 bezeichnete Version
zum Teil baugleiche Einheiten mit dem Senkrechtstarter A250 auf- weisen, obwohl sie nur von kon- ventionellen Start- und Landebah- nen als STOL-Flugzeug operieren können wird. Dafür hat man die Zulassung vorangezogen und hofft schon 2025 damit in den Flugbe- trieb gehen zu können. Die reine eVTOL-Variante soll dann ein Jahr später erfolgen. Nun gab Garmin bekannt, beide Typen mit dem G3000 auszustatten. Inzwischen liegen zusammen über 500 Bestel- lungen vor. UPS zählt mit 150 Bestellungen zu einer der größten Kunden. www.beta.team
Collins Aerospace hat Werk für elektrische Antriebe errichtet
Collins Aerospace feierte am 4. Ok- tober 2023 auf seinem Campus in Rockford, Illinois, die Eröffnung von „The Grid“ – einem 50 Mio. US-Dol- lar-Labor für fortschrittliche elektri- sche Energiesysteme. Collins, ein Raytheon-Unternehmen (RTX) wird die neue Anlage nutzen, um Schlüsselkomponenten für hybrid- elektrische Antriebe und elektrische Systeme zu entwickeln und zu tes- ten, eine zentrale Säule des Be- strebens der Luftfahrtindustrie, bis 2050 Netto-Null CO2-Emissionen zu erreichen. Mit einer Fläche von 25.000 Quadratmetern und einer anfänglichen Testkapazität bis 8
Megawatt (MW) wird The Grid es Collins ermöglichen, Elektromoto- ren, Steuerungen, Generatoren und Verteilungssysteme zu produ- zieren. Col-lins wird beispielswei- se The Grid nutzen, um seinen 1- MW-Motor für den RTX-Hybrid- Elektro-Flugdemonstrator und das Clean Aviation SWITCH-Programm der Europäischen Union sowie sei- nen 1-MW-Generator für das Air Force Research Laboratory zu tes- ten. Zur Eröffnung stellte Collins seinen 250 kW sowie einen 1-MW- Motor vor. Collins stieg erst vor ei- nem Jahr in den E-Antriebsbereich ein. www.collinsaerospace.com
Horizon Aircraft vergrößert vom Fünf- auf Siebensitzer
Der kanadische VTOL-Hersteller Horizon Aircraft hat sein patentier- tes Hooverings-Flügel- System erfolgreich mit einem auf 50 Pro- zent verkleinerten Erprobungsträ- ger „Carvorite“ durchgeführt. Dabei werden die Rotoren während des Fluges so abgedeckt, dass sie nur nach Öffnung für Start und Lan- dung wirken können. Im Reiseflug schiebt sich eine Abdeckung über die vordere Hälfte des Flügelteils. Umgekehrt funktioniert das System im hinteren Teil, bei dem die Abde- ckung nach vorne geschoben wird. Der Vorschub wird ausschließlich durch einen Pusher geleistet, der
von der Turbine direkt angetrieben wird. Wie das Unternehmen ber- ichtete, wollen man jetzt statt eines ursprünglich avisierten Fünfsitzers, aufgrund potentieller Kundenwün- sche an die Entwicklung eines Sie- bensitzers gehen. „Carvorite X7“, wie das neue Projekt nun bezeich- net wird, soll durch ein turbinenba- siertes Hybrid-Antriebssystem auf größere Reichweiten als andere Mitbewerber kommen. Die Operati- onsreichweite des auf 15,3 Meter vergrößerten Spannweite soll dann 800 km bei einer Reisegeschwin- digkeit von 450 km/h betragen. www.horizonaircraft.com
Airbus FlightLabs zur schnelleren Ausreifung von Technologien
Auf der Nationalen Luftfahrtkonfe- renz in Hamburg hat Airbus Helico- pters im September 2023 mit dem PioneerLab seinen neuen zweimo- torigen Technologiedemonstrator auf Basis einer H145-Plattform vor- gestellt. Es ergänzt die bereits vor- handenen FlightLabs von Airbus und konzentriert sich auf die Erpro- bung von Technologien, welche die Abgasemissionen von Hubschrau- bern reduzieren, die Autonomie im Flug erhöhen und bio-basierte Materialien integrieren. Neben den Untersuchungen des Antriebssys- tems sollen auch automatische Starts und Landungen mit dem
neuen Erprobungsträger unter- sucht werden. Die Flugkampagne des PioneerLab hat bereits am größten deutschen Standort des Herstellers in Donauwörth begon- nen, wobei ein Hinderniswarnsys- tem für den Schwebeflug als erster technischer Baustein an Bord des Demonstrators getestet wird. In der nächsten Phase soll ein automati- sches Start- und Landesystem ge- testet werden. Das PioneerLab wird über das nationale Luftfahrt- forschungsprogramm (LuFo) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geför- dert. www.airbus.com
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02.08.2023
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30.08.2023
31.08.2023
Quelle: Elektra Solar
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11.09.2023
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02.10.2023
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10.10.2023
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31.10.2023
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