Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive
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Dreier EVTOL-Flugverband über Shanghai
AutoFlight, ein deutsch-chinesisch-
es Luftfahrtunternehmen mit Sitz in
Augsburg und Shanghai machte
jüngst mit einer spektakulären Flug-
demonstration von sich reden. Erst
Anfang dieses Jahres konnte eine
ferngesteuerte Version des eVTL
„Prosperity 1“ einen Streckenflug-
rekord über 250 Kilometer aufstel-
len. Dabei flog das eVTOL 20 Run-
den über einen abgesteckten
Rundkurs. Jetzt flogen gleich drei
ferngesteuerte „Prosperity“ im Ver-
band über Shanghai. „Der Forma-
tionsflug ist ein Beweis für unser
Engagement, den Lufttransport si-
cher, nachhaltig und zugänglich zu
machen“, sagt Mark Henning, ehe-
maliger Airbus Helicopter Engi-
neering Chief und Leiter des Auto-
Flight Europe-Teams. „Wir haben
noch viel vor uns.“ Das Unterneh-
men plant, die Prototypen in Pro-
dukte umzuwandeln, wobei im
nächsten Jahr eine Frachtversion
für den sicheren Frachttransport in
Asien freigegeben werden soll und
in den kommenden Jahren schritt-
weise eine Passagierversion ent-
wickelt wird, die den höchsten Si-
cherheitsstandards für die Luftfahrt
entspricht. Allerdings ist das Unter-
nehmen mit diesen Plänen nicht
alleine! www.autoflight.com
Amerikanisches Militär beschafft erste VTOLs zur Erprobung
Das US-Unternehmen Archer ar-
beitet seit 2021 mit dem Verteidi-
gungsministerium an einer Reihe
von Projekten im Rahmen des
AFWERX-Programms der Luftwaf-
fe mit dem Ziel, das AFWERX Agi-
lity Prime-Programm bei der Be-
wertung des Transformationspo-
tenzials der eVTOL-Technologien
für DoD-Zwecke zu unterstützen.
Diese neue Ausführungsphase der
Partnerschaft umfasst die Liefe-
rung von bis zu sechs „Midnights“
VTOLs, die die Luftwaffe für den
Einsatz beim Personentransport
und Logistikunterstützung, bei Ret-
tungseinsätzen und mehr anstrebt.
Die Verträge umfassen einen Ge-
samtwert von bis zu 142 Millionen
US-Dollar. Das Muster Archer
„Mid-night“ hat eine Reichweite
von 32 Kilometern und kann dabei
bis zu 400 kg Nutzlast befördern.
Die Ausweitung der Partnerschaft
von Archer mit dem Verteidigungs-
ministerium stellt eine bedeutende
Investition in die Zukunft des Lan-
des dar. Damit möchte die USA
auch ihre Führungsposition in der
Luftfahrt behaupten. Die anderen
Militärzweige haben die Möglich-
keit, diese Verträge als Plattform
für zusätzliche Projekte zu nutzen.
www.archer.com
ZeroAvia ist auf dem besten Weg,
in den nächsten zwei bis drei Jah-
ren das 600-kW-Triebwerk ZA600
für Flugzeuge mit 9 bis 19 Sitzen zu
zertifizieren und hat eine Ab-
sichtserklärung mit De Havilland
aus Kanada, Inhaber der Muster-
zulassung des Twin Otter abgege-
ben. Laut einer Mitteilung wird Ze-
roAvia Surcar mit wasserstoffelek-
trischen ZA600-Antrieben beliefern,
mit welchen Surcar Twin-Otter-
Wasserflugzeuge für den Betrieb
zwischen den Kanaren nachrüsten
will. Surcar Airlines ist ein Startup,
welches umweltfreundliche Touris-
tik-Flüge auf die Kanarischen In-
seln anbieten will. Die Airlines wird
den Betrieb zunächst mit konven-
tionell angetriebenen Flugzeugen
aufnehmen. Der nächste Schritt
wird die Umstellung auf Brennstoff-
zellen mit E-Motoren sein, um alle
Emissionen während des Flugs zu
beseitigen und so die Auswirkun-
gen auf das Klima und die Luftqua-
lität erheblich zu reduzieren. Die
neu gegründete Fluggesellschaft
wird von Investoren unterstützt,
darunter der dänischen Fluggesell-
schaft Nordic Seaplanes. Surcar
Airlines setzt sich dafür ein, die
Elektrifizierung der Luftfahrt
voranzutreiben. www.surcar.eu
Mitbewerber Joby folgt Archer auf militärischem Sektor
Nach Archer nun auch Joby: So
sollen neun eVTOLs von Joby an
die Edwards Air Force Base ausge-
liefert werden. Die US Air Force
zeigt breites Interesse an eVTOLs,
wie schon zuvor über den Mitbe-
werber bekannt wurde. Ende Juni
stellte Joby den Serienprototyp vor,
der in der Produk-tionsstätte des
Unternehmens in Marina, Kalifor-
nien, gebaut wurde, und gab be-
kannt, dass das Flugzeug im
nächsten Jahr im Rahmen des
131-Millionen-Dollar-Vertrags des
Unternehmens mit dem Agility Pri-
me-Programm der USAF nach
Edwards geliefert werden würde.
Joby gibt an, bereits mit der In-
stallation der Ladeinfrastruktur an
der Basis begonnen zu haben, um
den Betrieb zu unterstützen. Das
kalifornische Unternehmen exis-
tiert erst seit 2017. Noch bevor der
Serienprototyp in die Flugerpro-
bung ging, wurden mit den ersten
Prototypen umfangreiche Flugver-
suche durchgeführt. Kuriosum: die
sechs Antriebseinheiten liefern zu-
sammen je 236 kW, das ist fast
doppelt so viel wie ein Model S-
Plaid von Tesla und dennoch wiegt
ein Joby eVTOL weniger als ein
Auto. Wer später das große Ren-
nen bei der Air Force macht, bleibt
offen. www.joby.com
ZeroAvia unterstützt Startup bei der Umrüstung von Twin Otter
Vertical Aerospace VX4 in Großbritannien gecrasht
Verical Aerospace hat scheinbar
einenerheblichen Rückschlag für
sein VX4-Programm erfahren,
nachdem das elektrisch fliegende
VTOL während eines ferngesteuer-
ten Testflugs abgestürzt war. Ein in
den sozialen Medien verbreitetes
Bild, das ursprünglich von der Jour-
nalistin Charlotte Bailey markiert
wurde, zeigt den VX4-Prototyp (G-
EVTL), wie er auf der Nase ruht
und einer seiner vorderen Propel-
lerrotoren offenbar ebenfalls Bo-
denkontakt bekommen hat. Ein
genaues Ausmaß des Schadens ist
nicht bekannt. Vertical bestätigt den
Vorfall, von dem es heißt, dass er
sich „während eines unbemannten
Tests der Manövrierfähigkeit des
Flugzeugs während eines Test-
szenarios mit Motorausfall ereig-
nete, was eine wichtige Voraus-
setzung für den Übergang zum
bemannten Betrieb darstellt.“ Bei
dem Unfall sei es zu keinen Ver-
letzungen des Personals gekom-
men, heißt es weiter und fügt hin-
zu, man arbeite „eng mit den zu-
ständigen Behörden zusammen“.
Erst kürzlich meldete Vertical, dass
man am Flugplatz Kemble im Süd-
westen Englands erfolgreich mit
den ersten unbemannten Flügen
begonnen hätte. www.vertical-
aerospace.com
Hochleistungskompressoren für Brennstoffzellensysteme
Brennstoffzellensysteme sollen in
größeren Höhen noch ihre volle
Leistung abgeben können, ein Pro-
blem, das sich bei Kleinflugzeugen
nicht unbedingt offenbart. Bei grös-
seren Maschinen, die deutlich über
3.000 Meter Höhe fliegen werden,
kann der Sauerstofffluss wegen der
geringeren Luftdichte aber bereits
ein Problem werden. Zwar verspre-
chen Wasserstoff-Brennstoffzellen
durch die Elektrifizierung einen
echten emissionsfreien Flug doch
eine zentrale Herausforderung be-
steht darin, den hohen Sauerstoff-
fluss für die chemische Reaktion in
den Stacks bereitzustellen, um
ausreichende Strommengen für
den Antrieb des Flugzeugs bereit-
zustellen. In größeren Höhen müs-
sen Luftkompressoren leistungs-
stark und effizient sein, ohne das
Antriebssystem übermäßig zu be-
lasten. ZeroAvia gab bekannt,
dass es einen weltweit ersten
Hochleistungskompressor für
brennstoffzellenbasierte Flugant-
riebssysteme bis 900 kW entwik-
kelt hat. Die Entwicklung ermög-
licht dem Unternehmen, die Tech-
nologie als Kernbestandteil seiner
ersten beiden Triebwerke ZA600
und ZA 2000 für Flugzeuge
einzusetzen. www.zeroavia.com
GKN ist Systemführer für kryogene Antriebsstrang-Entwicklung
GKN, in Großbritannien bisher als
Zulieferer im Zellen- und Trieb-
werksbau bekannt, versucht jetzt
auch in den Bereich kompletter el-
ektrischer Antriebsstränge zu drän-
gen. Die geplante Zusammenar-
beit bei Flüssigwasserstoff-System-
en wird erheblich vom laufenden,
vom UK Aerospace Technology In-
stitute finanzierten und von GKN
Aerospace geleiteten H2GEAR-
Pro-gramm profitieren, das im Jahr
2025 ein skalierbares wasserstoff-
basiertes Brennstoffzellen-An-
triebssystem am Boden testen wird.
Ziel ist es, den kryogenen Treibstoff
bereitzustellen und den An-
triebsstrang noch vor Ende des
Jahrzehnts in einer entsprechen-
den Flugprüfstandumgebung zu-
sammenzuführen. Auf der Paris Air
Show unerzeichnete GKN Aero-
space eine Kooperationsverein-
barung zur Erforschung einer inte-
grierten Flugdemonstration des
End-to-End-Systems. Studien deu-
ten an, dass ein solches System
eine breite Palette von Flugzeugen
unterstützen könnte, darunter
Commuter bis 19 Sitze, Geschäfts-
flugzeuge und Regionalliner bis zu
100 Passagiere. Die Skalierbarkeit
größerer Single- Aisles wird gegen-
wärtig geprüft.
www.gknaerospace.com
Spektakuläres E-Rennen zwischen Auto und Flugzeug
Ein spektakuläres, wenn auch un-
gleiches Rennen, zwischen zwei
unterschiedlichen Vehikeln fand am
29. August vom Flugplatz Gelnhau-
sen zum Flugplatz Norderney statt.
Initiator Morell Westermann, Pro-
jektleiter „E-flight Challenge 2023“
sowie Autoimporteur Lucid Air und
Electra Solar, Hersteller des Elektra
Trainers zeigten sich dennoch zu-
frieden, auch wenn das Auto trotz
Nutzung einer Fähre eine halbe
Stunde früher ankam. Pilot, Uwe
Nortmann musste auf dem Flug-
platz Oerlinghausen nur einmal
kurz „auftanken“ und verlor da-
durch wegen großen Presseauf-
gebots wertvolle Zeit. Vor drei
Jahren brauchte Initiator Wester-
mann für einen ähnlichen Flug
nach Norderney noch 11 Zwischen-
stopps. Die „E-Flight Challenge
2023“ ist der Versuch, der Bevöl-
kerung die Entwicklungen speziell
in der Luftfahrt über die Jahre zu
verdeutlichen, wie sich die Technik
nachhaltig entwickelt. Ungleich war
das Rennen auch deswegen, weil
die Streckenführung am Boden
nicht mit der Flugstreckenführung
vergleichbar ist, die unter anderem
auch von Gegenwind und Kontroll-
zonen abhängig das Rennen
beeinflusste. www.elektra-
solar.com
Noemi geht in die Prototypenphase
In Norwegen existiert bis heute kei-
ne Luftfahrtindustrie. Das wird sich
aber schon bald ändern. Wie be-
reits im August vorgestellt, soll das
Projekt eines Amphibien-Flugzeugs
nun in die Prototypenphase gehen.
Dazu hat die norwegische Regie-
rung einen Zuschuss von über 8
Millionen Dollar zugesagt. Dies
nachdem teilweise auch private Mi-
ttel bereits zugeflossen waren. Die
Entwicklung von Noemi, wie das E-
Flugzeug von der Elfly-Group heißt,
soll rund 22 Millionen Dollar kosten.
Der jetzige Zuschuss kam von Eno-
va SF, dem norwegischen Ministe-
rium für Klima und Umweltschutz.
Mit Hilfe von Sintef, einer Stiftung
für Innovationsforschung, wird No-
emi für die regionale Mobilität unter
Nutzung der Tausenden von Fjor-
den und Seen Norwegens konzi-
piert. Die Verbindungen erfolgen
bis heute nur mit Schiffen. Der
Erstflug des Prototyps ist für 2025
ge-plant. Zunächst sind zwei Pro-
totypen geplant. Von denen die
zweite Maschine für den Betrieb
mit bis zu 19 Sitze zertifiziert wer-
den soll, obwohl das Unternehmen
beabsichtigt mit 9-13 Sitzen zu
fliegen. Noch ist der Standort von
Norwegens Flugzeugbaufirma
nicht bekannt. www.elfly.no
Eviation meldet Autragsbestand von 5 Milliarden US-Dollar
Am 6. September gab Eviation aus
USA bekannt, eine weitere Voror-
der über 50 Elektroflugzeuge vom
Typ Alice aus Südkorea erhalten zu
haben. Diese neue Absichtserklä-
rung ist umso erstaunlicher, weil
das Flugzeug nur einziges Mal mit
einem Flug im vergangenen Jahr
getestet wurde. Weitere Testflüge
hatten bisher nicht stattgefunden
und sollen zumindest mit dem Pro-
totyp auch nicht mehr stattfinden.
Dennoch gibt das Unternehmen
stolz an, inzwischen einen Gesamt-
wert von 5 Milliarden US-Dollar er-
reicht zu haben. Das in Seoul an-
sässige Unternehmen Solyu, von
dem die letzte Order kam, werde
sich auf „Finanzierungs- und Lea-
singlösungen für Alice an einen
globalen Kundenstamm von Be-
treibern“ konzentrieren. Einen Mo-
nat zuvor unterzeichnete das bri-
tische Leasing Unternehmen Mon-
te einen Vertrag über 30 Flugzeu-
ge. Mit diesen beiden Vorbestel-
lungen, die in der Regel nur gerin-
ge Anzahlungen verlangen, be-
trägt das Gesamtbestellvolumen
etwa 500 Einheiten. Geschäfts-
führer Gregory Davis hält sich, was
die Weiterentwicklung betrifft, sehr
bedeckt. Mutige Kunden hat er
zumindest schon einmal.
www.eviation.com
Greilinger Elektroflugtreffen mit neuem Schwung
Nach längerer Pause hat man sich
am Flugplatz Greiling bei Bad Tölz
wieder entschlossen, ein Elektro-
flieger-Treffen zu veranstalten.
Cheforganisator, Michael Oswald,
eifriger Verfechter des Elektroflug-
gedankens gab außerdem be-
kannt, dass sich vier aerodyna-
misch gesteuerte UL, drei Trikes
und vier E-Lift (Hängegleiter) mit E-
Antrieb im Rahmen einer Mitglied-
schaft der Luftsportvereinigung
Greiling e.V. angeschlossen haben.
„Aus diesem Grund,“ so Oswald
weiter „sind wir daran interessiert,
bei einem gemeinsamen Fliegen
und fachlichen Gesprächen unse-
re Erfahrungen mit anderen aus-
zutauschen.“ Die neue, für den
Flugplatz Greiling erteilte luftrecht-
liche Genehmigung sieht eine
Start- und Landeerlaubnis für elek-
trisch angetriebene ULs bis 600 kg
vor. Der Luftsport Club Greiling hat
sich mit dem Brückentag zum Tag
der Deutschen Einheit auf die El-
ektroflugtage eingestellt. Einige
Hersteller, wie etwa Klenhart De-
sign und Geier Engineering haben
sich ebenfalls schon angekündigt.
Neben einigen Serienfluggeräten
und zahlreichen Einzelstücken soll
auch der schon vielgepriesene
Birdy kommen. Anfragen:
017662842724 oder
vorstand@lsv-greiling.de.
Schweizer Electrifly-In könnte kräftigen Schub vertragen
Es war das siebte Meeting seiner
Art, was einmal wie ein Feuerwerk
ihm Schweizer Uhrenstädtchen
Grenchen begann. Dem ursprüng-
lich als Werbeidee entwachsenen
Smartflyer-Challenge fehlte es an
kräftigen Schub, insbesondere
auch von den Schweizer Firmen,
die auf der anderen Seite nicht ein-
mal bereit sind, ihre Entwicklungen
den Besuchern zu präsentieren.
Ein engagiertes Organisationsteam
hatte alle Hände voll zu tun, Be-
suchern Neues zu bieten. Bei der
großzügigen Preisvergabe durch
den Sponsor Waterjet glänzten
zwei Projekte, wobei der Solarseg-
ler aus Frankreich die einzige Neu-
igkeit darstellte. Mit einem verbes-
serten Antriebssystem gelang es
Pilot Uwe Nortmann mit 313Kilo-
metern ein zweites Mal den ersten
Platz in der Kategorie „Electric“zu
ergattern. Immerhin konnte man
die Politik, vertreten durch Bun-
desrat Guy Parmelin sensibilieren,
dass ein Schweizer Luftverkehr
mehr Innovation braucht. In der
Halle des Bundes waren 10 luft-
fahrtbezogene Aussteller, während
drei Pipistrel Velis zahlreiche Be-
sucher elektrisch angetrieben, die
Heimat aus der Luft zeigten. Mehr
Power also erwünscht!
www.electrifly-in.ch
Erstflug eines Flugzeugs mit flüssigem Wasserstoff!
Der in Stuttgart ansässige Entwick-
ler wasserstoffelektrischer Antriebs-
systeme für Flugzeuge, H2FLY gab
bereits am 7.9.2023 bekannt, dass
es den weltweit ersten pilotierten
Flug eines mit flüssigem Wasser-
stoff betriebenen Elektroflugzeugs
erfolgreich abgeschlossen hat. Das
H2FLY-Team hat im Rahmen seiner
Flugtests vier Flüge mit flüssigem
Wasserstoff absolviert, darunter ei-
nen Flug, der über drei Stunden
dauerte. Die Flüge wurden mit dem
pilotierten HY4-Demonstrator von
H2FLY durchgeführt, das mit einem
Brennstoffzellensystem und kryo-
gen flüssigem Wasserstoff ausge-
stattet war, der das Flugzeug an-
treibt. Die Ergebnisse der Testflü-
ge deuten darauf hin, dass die
Verwendung von flüssigem Was-
serstoff anstelle von gasförmigem
Wasserstoff die maximale Reich-
weite des HY4-Flugzeugs von 750
km auf 1.500 km verdoppeln wird,
was einen entscheidenden Schritt
in Richtung kommerzieller Mittel-
und Langstreckenflugzeuge dar-
stellt Flüge. „Dieser Erfolg markiert
einen Wendepunkt in der Nutzung
von Wasserstoff zum Antrieb von
Flugzeugen.“, sagte Professor Jo-
sef Kallo, Mitbegründer von
H2FLY. www.h2fly.de
Cassio 330 wird mit Biokraftstoff fliegen können
VoltAero kündigt nach seiner Prä-
sentation auf der Aerosalon in Pars
zum Jahreswechsel den Erstflug
seiner Neukonstruktion Cassio 330
an. Es ist der Auftakt einer neuen
Flugtestkampagne, die Voltaero mit
dem Technologieträger Cassio 1
untermauern und beweisen will, wie
nachhaltig das Hybridtriebwerk für
das spätere Serienflugzeug sein
wird. Mit anderen Worten: die Aus-
wirkungen des Hybridflugzeugs auf
die Umwelt wer-den sich insgesamt
deutlich reduzierend auswirken.
Laut Jean Botti, CEO von VoltAero,
stößt die Cassio S 80 % weniger
CO2 aus als ein entsprechendes
Flugzeug mit einem Kolbentrieb-
werk gleicher Leistung. Das jetzige
Testflugzeug ist mit Ducs 5-Blatt-
Propellerpropellern und einem ent-
wickelten Biokraftstoff ausgestat-
tet, der von TotalEnergies für den
Motorsport geliefert wurde. Diese
Testmaschine machte bereits am
10. März 2020 ihren ersten Flug.
Der Biokraftstoff besteht aus Rück-
ständen des Weinanbaus. Nach
erfolgreichen Prüfstandsversuchen
erteilte die DGAC eine Genehmi-
gung, die es dem Testpiloten er-
möglichte, am 7. September 2023
einen Demo-Flug durchzuführen.
www.voltaero.aero
Volocopter vor der endgültigen Zulassung: etwa 2024
Der deutsche eVTOL-Hersteller Vo-
locopter erwartet die endgültige
Zertifizierung durch die Europäi-
sche Agentur für Flugsicherheit
(EASA) für seinen Typ VoloCity
schon im kommenden Jahr. Eine
parallele Anerkennung durch die
FAA ermöglicht es dem Unterneh-
men, kurz nach der europäischen
Zertifizierung auch den kommerzi-
ellen Flugbetrieb in den aufzuneh-
men. Unter den über 500 Vorbe-
stellungen befinden sich auch 80
Einheiten für den englischen Hub-
schrauberbetreiber Bristow, der un-
mittelbar nach der Zertifizierung
zwei festbestellte VoloCitys ausge-
liefert bekommen soll. Die Verein-
barung umfasst die gemeinsame
Erprobung des kommerziellen
eVTOL-Betriebs inklusive War-
tungsdiensten sowie die Anpas-
sung der VoloIQ, Volocopters digi-
talem Betriebssystem, um künftig
einen effizienten Betrieb durch Bri-
stow sicherzustellen. Weitere 78
Maschinen hat sich Bristow als
Kaufoption gesichert. Allerdings
verfährt der Hubschrauberspezia-
list mit anderen eVTOL-Anbietern
ganz ähnlich, um dann schlus-
sendlich zu entscheiden, welche
der Optionen für den endgültigen
Kauf umgesetzt wird.
www.volocopter.de
Lilium lässt erste Rümpfe in Spanien fertigen
Lililium Jet startet mit Serienvorbe-
reitung bei dem Zulieferer Aciturri in
Spanien. Zunächst handelt es sich
um die Vorbereitungen der ersten
sieben Rumpfeinheiten, die Lilium
auch für die Musterzulassung ihres
eVTOL verwenden wird. Der Rumpf
wurde in Zusammenarbeit mit dem
Luft- und Raumfahrtzulieferer ent-
wickelt. Die erste Einheit soll im
vierten Quartela nach Wessling bei
München geliefert werden, bevor
die Montage des ersten Lilium Jet
zu Jahresende beginnen soll. Aci-
turri ist zugleich Investor von Lilium
und gilt als etablierter Zulieferer der
Luft- und Raumfahrtindustrie mit
fast 50 Jahren Erfahrung in kom-
merziellen Flugzeugprogrammen,
wie Airbus, Boeing und Embraer.
Yves Yemsi, COO von Lilium, sag-
te: „Wir freuen uns, mit der Mon-
tage des ersten Lilium-Jet-Rumpf-
es bei Aciturri beginnen zu können,
was uns der Neugestaltung einer
nachhaltigen regionalen Luftmobili-
tät einen Schritt näherbringt. Wir
sehen dies als weiteren Beweis
dafür, dass unser Ansatz, mit be-
währten Luft- und Raumfahrtzulie-
ferern zusammenzuarbeiten, um
unser innovatives eVTOL-Flug-
zeug auf den Markt zu bringen.“
www.lilium.com
EHang beteiligt sich an Batteriehersteller
EHang, eines der weltweiten Pio-
nierunternehmen für autonome
Luftfahrzeuge („AAV“), gab be-
kannt, seine strategische Investi-
tion auf Shenzhen Inx Technology
Co., Ltd. („Inx“) auszuweiten. Inx
ist ein Unternehmen für Festkör-
per-Lithium-Metall-Batterietechno-
logie in China. EHang wird zusätz-
lich mit Inx an der Forschung, Ent-
wicklung und der Produktion von
Festkörper-Lithium-Metallzellen zu-
sammenzuarbeiten. Die Batterien
sollen für die eVTOLs von EHang
eingesetzt werden. Inx wurde erst
2020 gegründet und ist ein High-
Tech-Unternehmen, das sich auf
die Forschung und Produktion von
Festkörper-Lithium-Metall-Batte-
rien spezialisiert hat. Die Festkör-
per-Lithium-Metall-Batterie von Inx
unterscheidet sich von bestehen-
den herkömmlichen Lithium-Ionen-
Batterien durch die Verwendung
von Lithium-Metall anstelle von
Graphit als negative Elektrode und
Festkörperelektrolyten anstelle von
Flüssigelektrolyt-Separatoren. Die-
se Strukturänderung ermöglicht
einen deutlichen Sprung in der En-
ergiedichte und sorgt gleichzeitig
für eine extrem hohe Batteriesich-
erheit. Die Leistungsdichte soll bei
450 Wh/kg liegen.
www.ehang.com
Joby errichtet Werk in Dayton/Ohio für Großserienproduktion
Einer der bis jetzt bekannteste
eVTOL-Hersteller in den USA, Joby
Aviation will 2025 den kommerziel-
len Flugbetrieb aufnehmen. Toyota,
Hauptanteilseigener stellt unter
anderem die Hauptantriebseinhei-
ten dazu her. Partner Delta Airlines
hat bereits eine Partnerschaft mit
Joby beschlos-sen und will dann
zukünftig Delta-Kunden von und zu
den Flughäfen bringen. Ähnliche
Bestrebungen hatte vor vielen
Jahrzehnten Panam schon einmal
mit kleinen Flächenflugzeugen ver-
sucht und scheiterte kläglich daran.
Die Vorzeichen stehen heute mit
den eVTOLs jedoch etwas anders.
Die Senkrecht-Start – und Lande-
technik erlaubt eine andere Art der
Zubringerdienste. Auch interessiert
sich das Militär sehr stark für die
neuen eVTOLs. Erst kürzlich hatte
die FAA ein beschränkte Lufttüch-
tigkeitszeugnis für die Serienfluger-
probung erteilt. 2024 will Joby mit
der Errichung eines Montagewer-
kes in Dayton/Ohio beginnen, dem
Standort, an dem die Gebr. Wright
1910 ihre erste Flugzeugfabrik
errichtet hatten. Dort sollen dann
2000 Arbeitsplätze entstehen. Die
Investitionen dafür betragen rund
500 Millionen US-Dollar betragen.
www.jobyaviation.com