Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive
Electric News
Foto: Jegerlehner
Foto: DLR
Foto: magniX
MagniX will eine alte DHC-7 auf E-Antriebe umrüsten
Foto: Robinson
Foto: Skydrive
Foto: Villiger
Mit einem Hybridflieger auch über den Atlantik zum EAA-Event
Bild: JetZero
Wie BWB-Flugzeuge die Zivilluftfahrt verändern könnten
Foto Jegerlehner
Sichtbar kleine Fortschritte beim 8. Electrifly-In in Bern
Foto Svedavia
Heart Aerospace erprobt am Boden Handling seiner ES-30
Foto: Electra
Demonstrator stellt hohe militärische Eignung unter Beweis
Bild: Vela
Indonesier wollen eigenes VTOL entwickeln
Foto: MTU
MTU trifft Vorbereitungen zu kryogenen Wasserstoffantrieben
Foto: EHang
EHang versucht mit Multicoptern in Südamerika Fuß zu fassen
Bild: REGENT Craft
Das Comeback der Boden/Seeeffekt-Fahrzeuge ist angesagt
Bild: REGENT Craft
Sirius Jet möchte Wasserstoff in Metallhydrid speichern
Bild: Sirius Jet
Australier unterzeichneten Vorvertrag für 30 SF1 Smartflyer
Bild: Smartflyer
eVTOL Nexus von Textron kann Erprobung beginnen
Foto: Textron eAviation
Die Leitmesse AERO erweitert den Business Aviation-Bereich
Bild: fairnamic
Achtes Electrifly-In in Bern/Schweiz am 7. + 8. September
Am 7. und 8. September 2024
führt das Electrifly-In wieder sein
beliebtes Meeting durch. Auf dem
Teil des Bundesfliegerstützpunkt
am Flughafen Bern/Schweiz bietet
das Treffen der Elektroflugzeuge
Gelegenheit für neue Begegnun-
gen, Diskussionsrunden und Mit-
flüge in der Pripistrel Velis. Bern ist
zum dritten Mal Austragungsort
des 8. Swiss Electric Aviation Mee-
tings. Das Electrifly-In bietet Besu-
chern die Möglichkeit, an Konfe-
renzen und Ausstellungen teilzu
nehmen und das bisher einzig zu-
gelassenen Elektroflugzeugtyp
selbst im Flug zu testen. Einer der
Higlights widmet sich in diesem
Jahr dem Thema „Ist das Netto-
Null-CO2-Ziel in der Luftfahrt bis
2050 er-reichbar?“ Zudem wird ein
Symposium mit Entwicklungs-
teams von Dufour Aerospace, dem
Wasserstoff-Projekt „Cellsius“ und
Morell Westermann mit dem Pro-
jekt „eForce“ organisiert. Dazu
kommen AeroDelft , Kasaero mit
Wasserstoffantrieben, Flux Avia-
tion aus Großbritannien mit neuem
E-Antrieb und LZ-Design, bekannt
durch seine FES-Antriebe. Und
wie in den Jahren zuvor wird auch
die eTrophy für den längsten
Anflug mit hohen Preisen ausge-
lobt. www.electrifly-in.ch
Volocopters Airtaxi einwöchigem Schwingungstest unterzogen
Das DLR hat erfolgreich Stand-
schwingungsversuche an dem
Flugtaxi VoloCity von Volocopter
durchgeführt. Diese Versuche wur-
den im Auftrag von Volocopter
durchgeführt, um die Sicherheit
und Effizienz des Airtaxis zu ver-
bessern. Das Besondere sind 18
kreisförmig angeordnete Elektro-
motoren in einem Ring. „Diese Be-
sonderheit ist eine große Heraus-
forderung für das aeroelastische
Schwingungsverhalten“, so Keith
Soal, Testleiter vom DLR-Institut
für Aeroelastik in Göttingen. Bei
dem Schwingungstest wurden cha-
rakteristische Verhaltensweisen
der Struktur entdeckt. Diese dyna-
mischen Eigenschaften können
somit für bestimmte Flugmanöver
in der Flugsteuerung berücksichtigt
werden. Bei dem einwöchigen
Schwingungstest in Bruchsal wur-
de die komplette Struktur des Flug-
gerätes in Schwingung versetzt.
Dazu wurde der Kopter an Gummi-
seilen weich aufgehängt, sodass
210 Beschleunigungssensoren
Messdaten liefern, die dem Verhal-
ten der Struktur im Flug entspre-
chen. Das DLR-Institut für Aero-
elastik ist europaweit führend auf
dem Gebiet der Schwingungstests
für Luftfahrzeuge und Windener-
gieanlagen. www.dlr.de
De Havilland baute seine viermoto-
rige Turboprop DHC-7 von 1978
bis 1988. Wegen mangelnder
Nachfrage wurde die Produktion
aber wieder eingestellt. Jetzt hat
der Batterie- und Elektromotoren-
hersteller magniX mit Sitz in Ever-
ett im US-Bundesstaat Washington
eine De Havilland DHC-7 von der
kanadischen Regionalfluggesell-
schaft Air Tindi zur Verfügung ge-
stellt bekommen. Das Flugzeug
wird als Testflugzeug im Rahmen
des Electrified Powertrain Flight
Demonstration (EPFD)-Programms
der NASA sein. Ziel des EPFD ist
es daher, mit aktuellen Technolo-
gien die kritische Größe kommerzi-
eller Transportflugzeuge mit Elek-
troantrieb zu bestimmen. Das Pro-
gramm startete im Februar und
begann mit Bodenprüfstands des
Magni650. Parallel wurden meh-
rere Flüge mit der Original-Maschi-
ne durchgeführte, um Vergleichs-
daten zu erhalten. Schrittweise
werden erst ein Triebwerk durch
einen Elektromotor ersetzt, dem
dann die andere drei folgen wer-
den. Diese Umrüstung mit Erpro-
bung ist für 2026 geplant. Schon
mit nur zwei Triebwerken erhoffen
MagniX- und NASA-Ingenieure
eine 40 prozentige Treibstoffer-
sparnis. www.magnix.aero
Robinson soll Helicopter auf Brennstoffzellenantriebe umrüsten
Helikopter haben bekanntlich ei-
nen erhöhten Leistungsmehrbedarf
gegenüber Flächenflugzeugen.
2022 meldete Robinson Helicopter
einen ersten Batterieflug mit ei-
nem R44. Unither Bioelectronics
Inc. (UB), die Tochtergesellschaft
der United Therapeutics Corpora-
tion und Robinson haben eine
Kooperation beschlossen, um die
Entwicklung von wasserstoffbetrie-
benen Hubschraubern der Unither
Bioelectronic auf der Grundlage
von Robinsons Hubschraubern
R44 und R66 voranzutreiben. Es
wird erwartet, dass diese strategi-
sche Zusammenarbeit die Entwick-
lung emissionsfreier Hubschrauber
die zuständigen Behörden dazu
ermuntert, beschleunigt vorzuge-
hen. magniX wird den Antriebss-
trang dazu liefern. Zuvor sind um-
fangreiche Anpassungen der
Brennstoffzellen sowie die der
Elektronik vorzunehmen. Die Ent-
wicklung und Zertifizierung dieser
innovativen Hubschrauber mit
Wasserstofftechnologie ist noch
ein Novum, doch es ist erklärtes
Ziel, die Zertifizierungsurkunde von
Transport Canada Civil Aviation
(TCCA) und der Federal Aviation
Administration (FAA) dann so
schnell wie möglich zu erhalten.
www.robinsonheli.com
VTOL-Hersteller arbeitet mit U-Bahnbetreiber an Urbanitätslösung
Die japanische Firma SkyDrive
wurde im Juli 2018 gegründet,
nachdem es seit 2014 Konzepte
und Prototypen für fliegende Autos
mit der Mission getestet hatte, „die
Führung bei der Mobilitätsrevolu-
tion zu übernehmen, die es nur
einmal im Jahrhundert gibt“. Ihre
Vision ist es, eine Zukunft zu
schaffen, in der jeder in Japan und
auf der ganzen Welt Zugang zu
eVTOLs als tägliches Transportmit-
tel hat. Das Unternehmen hat 2019
den ersten bemannten eVTOL-
Flugtest in Japan erfolgreich
durchgeführt. Nun ist man mit
Osaka Metro einen Deal eingegan-
gen, die 8 U-Bahnlinien und eine
fahrerlose Straßenbahn betreibt.
Sie haben den Betrieb eines Verti-
ports sowohl während als auch
nach der Expo besprochen. Sky
Drive stellt sich die Zukunft so vor,
in der VTOLs zu einem gängigen
Alltags-Transportmittel werden.
Die beiden Unternehmen erkann-
ten ihre gemeinamen Visionen und
stellten fest, dass ihre Ziele über-
einstimmen. „SKYDRIVE“ ist da-
bei, die Zertifizierung des Japan
Civil Aviation Bureau und der FAA
in USA zu erhalten. SkyDrive hat
263 Vorbestellungen für sein
eVTOL, die bei Suzuiki gefertigt
werden.
www.en.skydrive2020.com
Der Schweizer Unternehmer Urs
Villiger meldete sich jüngst aus der
Reserve, um über sein Hybridflug-
zeug-Projekt zu informieren. Der
mit einem Range-Extender ausge-
stattete Traveller, dessen E-Antrieb
mit einem dreiblättrigen Propeller
und einem 210 kW Emrax-Motor
besteht, habe jetzt in Thun nach
längerem Aufenthalt in Grenchen
den idealen Arbeitsplatz gefunden.
Parallel laufen externe Arbeiten bei
MSW in Wohlen, wo der Range-
Extender endmontiert wird. Diese
Einheit besteht aus einem Zweizy-
linder-Zweitaktmotor mit 160 PS,
der den EMRAX-Generator 228
antreibt. Er speist die Batterie wäh-
rend des Fluges. Wie Villiger mit-
teilte, wolle er demnächst mit den
Standschubmessungen beginnen
sowie der Range-Extender inte-
griert ist. In Kooperation mit der
EAS und BAZL könne er sich für
dieses Jahr noch den Erstflug vor-
stellen. Mit einem Tankvolumen
von 400 Liter und einem Verbrauch
von 25 – 30 Liter/h seien Dauer-
flüge von 10 Stunden und 2000 km
möglich. Ab 2025 sollen erste
Langstreckenflüge sowie dann
2026 der Sprung über den Atlantik
mit zwei Zwischenstopps ein Flug
zu dem EAA-Event nach Oshkosh
erfolgen.
Letzte Woche sickerte die Informa-
tion durch, dass die englische Air-
line EasyJet bei dem amerikani-
schen Start-up JetZero die Ent-
wicklung unterstützen wolle. Nach
den Alaska Airlines, die sich be-
reits an JetZero finanziell beteili-
gen, ist EasyJet der zweite Airline-
Partner die es ernst meint, dies
allerdings ohne finanzielle Beteili-
gung. Dabei wirbt JetZero mit der
Blended Wing Body-Konfiguration,
die bei Verwendung herkömmlich-
er Turbofan-Triebwerke eine Kraft-
stoffeinsparung von bis zu 50 %
gegenüber herkömmlichen Flug-
zeugkonfigurationen bieten könn-
te. Allerdings könnte das Blended-
Wing-Body-Design auch ein Was-
serstoff-Antriebssystem aufneh-
men. „Ein weiterer Vorteil des
Blended-Wing-Flugzeugrumpfs ist,
dass die neuartige Form potenziell
die Speicherung von Wasserstoff
ermöglicht und unabhängig von
zukünftigen Antriebssystemen ist“,
meinte David Morgan, Chief Ope-
rating Officer von EasyJet. Ob
Brennstoffzellen oder die Wasser-
stoffdirektverbrennung im Fokus
stehen, ist noch offen. JetZero
strebt die Inbetriebnahme seines
ersten Flugzeugs mit rund 250
Sitzplätzen, für etwa 2030 an.
www.jetzero.com
Nachhaltige Luftfahrt und Fort-
schritte in der Elektrofliegei hatten
sich die Vorgänger des Electrifly-In
als Ziel auf die Fahnen geschrie-
ben, das nicht immer ganz leicht
zu erfüllen ist. Dennoch gab es
zwei überraschende Neuigkeiten.
Es waren dies neben Kasaero‘s
Brennstoffzellensystem und das
ebenfalls noch in Entwicklung be-
findliche ähnliche System, das die
Firma Sengineers bei Rorschach
einem Gabelstapler-System abge-
leitet hat, sowie die mit einem 50
HPD Geiger-Motor ausgerüstete
Silent, an der Dufour Aerospace
werkelt, wobei man noch unschlüs-
sig ist, damit in Serie zu gehen.
Felix Steinmann zeigte wenigs-
tens, was in dem kleinen Flieger
steckt. Das Fly-In wurde von
einem Symposium begleitet, das
hochkarätige Referent:innen aus
der Luftfahrtindustrie versammelte
und neueste Einblicke in die Zu-
kunft des Fliegens gab, so auch
Morell Westermann/Zukunftsfor-
scher, Ingenieur & Pilot zum Pro-
jekt “eForce”. Gesponsert wurden
auch diesmal wieder die Teilneh-
mer des Wettbewerbs von der
Firma Waterjet, die Trophäen und
ein Preisgeld in der Höhe von
15.000 Franken für ihre Leistun-
gen erhielten.
www.electrifly-in.ch
Das schwedische Startup Heart
Aerospace hat sich mit ansässigen
Airlines und dem Flughafenbetrei-
ber Svedavia zusammengeschlos-
sen, um Bodenabfertigungs-Ver-
fahrenstests für Elektroflugzeuge
durchzuführen. Der Demonstrator
Heart Experimental 1 (HX-1) wurde
verwendet, um verschiedene Ab-
fertigungsverfahren am Göteborger
Airport zu testen, darunter die
Überprüfung und Prüfung von La-
deverfahren, die Bewertung von
Laderoutinen, Ein- und Ausstiegs-
verfahren sowie Bodenabferti-
gungs- und Wartungsroutinen.
Diese Phase des Projekts wurde
im Rahmen des schwedischen For-
schungsprojekts ELISE (finanziert
von der schwedischen Innovati-
onsagentur Vinnova) durchgeführt
und konzentrierte sich auf die Er-
stellung des Demonstrators des
ES-30 von Heart. „Durch das
ELISE-Programm gewinnt SAS
wertvolle Einblicke in die elektri-
sche Luftfahrt“, sagte Ann-Sofie
Hörlin, Leiterin für Nachhaltigkeit
bei SAS. „Dadurch bleiben wir den
Markttrends voraus und können
die Zukunft von Elektroflugzeugen
gestalten.“ Der Prototyp des 30-
Sitzer soll dann seinen Erstflug
aber 2025 in den USA machen!
www.heartaerospace.com
Electra, das US-Start-up für STOL-
Flugzeuge gab erfolgreiche Flug-
demonstrationen seines hybrid-
elektrischen Ultra Short-Prototyps
für militärische Interessenvertreter
bekannt. Die Demonstrationen, die
auf der Marine Corps Air Facility
Quantico und auf dem Felker Army
Airfield auf der Joint Base Langley-
Eustis in Virginia stattfanden, de-
monstrierten die universellen Fäh-
igkeiten des Flugzeugs für Logis-
tik-operationen in rauen Umgebun-
gen. Die Demoflüge umfassten
Starts und Landungen von Grasflä-
chen und demonstrierten raue
Operationen abseits der Start- und
Landebahn ohne die Notwendig-
keit einer Bodeninfrastruktur. Elec-
tras Cheftestpilot Cody Allee flog
enge Kurven mit einem Radius
von 150 Fuß, um die Manövrierfä-
higkeit des Flugzeugs in geringer
Höhe und bei niedriger Geschwin-
digkeit zu demonstrieren. Es ist
allerdings zu bemerken, dass es
sich um die zweisitzige Version
„Golfinch“ handelt, mit der die
Eigenschaften des Systems unter-
sucht werden. Electra gibt an,
dass die spätere 9-siitzige Serien-
version nur 1/3 des Treibstoffver-
brauchs von Hubschraubern für
ähnliche Missionen
benötigt.www.electra.aero
Ein im indonesischen Jakarta in
Entwicklung befindliches VTOL
und dort als „fliegende Auto“ be-
zeichnet, heißt Vela Alpha und soll
2028 bereitsvermarktet werden.
Die Grundspezifikationen von Vela
Alpha sind ein vertikal startendes
und landendes Flugzeug (VTOL)
mit einem Piloten und vier Passa-
gieren. Alpha ist 10,8 Meter lang,
4,2 Meter hoch und hat eine Flü-
gelspannweite von 13,1 Metern.
Mit acht Hubrotoren und einem
Heckantrieb ähnelt es bereits an-
deren VTOLs. Die Kabine besteht
aus einem Piloten- und einem Pas-
sagierraum. Die maximale Nutzlast
des Alpha beträgt 456 kg. Das
maximale Startgewicht (MTOW)
beträgt 2.850 kg. Derzeit reicht PT
Dirgantara Indonesia einen Flug-
tauglichkeitstest für die Vela Alpha
bei der Lufttüchtigkeits- und Flug-
zeugbetriebsabteilung (DKPPU)
des Verkehrsministeriums ein. Wie
auf der Indonesion Airshow in
Jakarta bekannt wurde, arbeiten
beide Firmen eng zusammen, was
auch die geplante Fertigung
betrifft. PTDI ist ein seit 1976 täti-
ges Unternehmen, da heutzutage
unter anderem die CN235 und
Hubschrauber in Lizenz baut und
andere Airbusteile liefert.
www.indonesian-aerospace.com
MTU Aero Engines hat eine Test-
runde abgeschlossen, um die
Leistung eines kryogenen Wasser-
stoff-Systems zu validieren, das
für einen neuen Antriebsstrang
entwickelt wird, den sie Flying Fuel
Cell (FFC) nennt und der in einer
Dornier 228 erprobt werden soll.
Zusammen mit MT Aerospace ent-
wickelte MTU ein komplettes kryo-
genes Wasserstoff-System für die
zivile Luftfahrt, das aus Tanks,
Sensoren, Wärmetauschern, Ven-
tilen, Sicherheitssystemen und
Regelung besteht. MT Aerospace
AG zeichnet für den Flüssigwas-
serstofftank verantwortlich und hat
am Unternehmenssitz in Augsburg
das erste System erfolgreich
getestet. Dort war flüssiger Stick-
stoff zum Einsatz gekommen, der
aufgrund seiner physikalischen
Eigenschaften leichter zu handha-
ben ist. Transportiert und gespei-
chert wird der Wasserstoff in flüs-
siger Form bei einer Temperatur
von circa -250°C. Den tiefkalten
LH2 gilt es, im Betrieb zu erwär-
men, in den gasförmigen Zustand
zu überführen und dann einen defi-
nierten Massenstrom der Brenn-
stoffzelle zuzuführen. 2026 sollen
dann Tests eines produktnahen
FFC-Full-System-Demonstrators
erfolgen. www.mtu.de
Obwohl eVTOL-Hersteller EHang
längst VTOLs mit konventionellen
Tragflächen in Entwicklung hat,
setzt man weiterhin auf die Multi-
kopter-Type EH216-S. EHang be-
zeichnet sich auch weiterhin als
das weltweit führende Unterneh-
men für Technologieplattformen im
Bereich der VTOLs, auch wenn es
keine westliche Luftverkehrszulas-
sung besitzt. Dennoch zeigt man
sich selbstbewusst mit einem Erst-
flug in Brasilien einen weiteren Me-
ilenstein erreicht zu haben.
EHangs erster Testflug in Brasilien
fand in Quadra in der Region São
Paulo in Partnerschaft mit seinem
lokalen Betreiber Gohobby Future
Technologies statt. Angeblich sei
Brasilien auch weltweit einer der
größten eVTOL-Märkte. Bislang
haben EHang und seine lokalen
Partner über 50.000 sichere Flüge
in 17 Ländern in Asien, Europa,
Nordamerika und Lateinamerika
durchgeführt. Vor kurzem hatte die
brasilianische Zivilluftfahrtbehörde
(ANAC) dem pilotenlosen eVTOL
EH216-S von EHang das Experi-
mental Flight Authorization Certifi-
cate erteilt und damit Testbetrieb
mit dem Flugzeugsystem in Brasi-
lien ermöglicht. Brasilien entwik-
kelt ein eigenes eVTOL!
www.ehang.com
Noch dieses Jahr will das US-Un-
ternehmen REGENT den Prototyp
seines vollelektrischen Seegleiters
Viceroy, einem Boden- bzw. Seeef-
fektfahrzeuges beginnen. Neben
dem reinen Rumpf/Schiffskörper
besitzt das Bodeneffekt-Fahrzeug
zwei unter dem Rumpf befindliche
einziehbare Auftriebsflächen, die
bei Schnellfahrt den Seegleiter aus
dem Wasser wie ein modernes Hy-
drofoil-Surfbrett aus dem Wasser
heben. Die verteilten Antriebe am
Flügel sorgen, die für den entspre-
chenden Vortrieb. Erstmals soll
Viceroy dann Fahrten und Flüge
mit einer Besatzung beginnen. Zu-
vor sollen noch wichtige Struktur-
komponenten montiert und die kri-
tischen Bordsysteme installiert
werden, darunter Motoren, Batte-
rien und die Elektronik sowie me-
chanische Systeme. Das Untereh-
men hat mehr als 600 Bestellun-
gen im Wert von mehr als 9 Milliar-
den US-Dollar von führenden Flug-
linien-, Fähr-, Fracht- und Leasin-
gunternehmen auf der ganzen
Welt erhalten. Der Seegleiter Vice-
roy, ist ein 12-Personen-Fahrzeug,
das mit einer einzigen Akkuladung
bis zu 290 km/h schnell ist und
Strecken von bis zu 290 km zu-
ücklegen kann.
www.regentcraft.com
Wasserstoff gilt als Energieträger
der Zukunft. Die Schweizer Firma
Sirius Jet will ein elektrisch mit
Brennstoffzellen betriebenes VTOL
auf den Markt bringen. Sie kündig-
te jüngst ein eigenständig, weltweit
tätiges Geschäftsfeld mit den spe-
ziellen Speichertanks für die Luft-
und Raumfahrt an. Die noch in
Entwicklung befindliche Metallhy-
drid-Technologie, in die der Was-
serstoff eingebracht werden soll,
ist eine spezielle Eigenentwick-
lung, des noch jungen Unterneh-
mens. Angekündigt wurde dabei
ein Test des selbstentwickelten
Wasserstoff-Speichertanks im Ja-
nuar kommenden Jahres in einem
EU-La-bor. Allerdings ist die Spei-
cherung von Wasserstoff in Metall-
hydrid nicht neu. Schon seit 2021
läuft im Auftrag von Airbus in ei-
nem Institut ein Forschungspro-
gramm, für einen Speichertank mit
dieser Technologie. Sirius Jet soll
in seiner Spezial-Version eine
Reichweite von 1050 Kilometer
und eine Reisegeschwindigkeit
von 280 kts (520 km/h/) haben und
bei einem Grundpreis von 8,9 Mio.
US-Dollar erhältlich sein. Noch ist
allerdings das schwenkbare An-
triebssystem, das dem von Lilium
ähnelt, nicht erprobt.
www.siriusjet.com
Ende September gab das in
Perth/Australien ansässige Luft-
fahrtunternehmen FlyOnE bekannt,
dass es eine Absichtserklärung
zum Kauf von 30 in der Schweiz
gebauten Elektroflugzeugen des
Typs Smartflyer SF1 unterzeichnet
hatte. „Wir freuen uns über die
Partnerschaft mit FlyOnE, einem
Unternehmen, das unsere Vision
einer nachhaltigeren Luftfahrtin-
dustrie teilt“, sagte Rolf Stuber,
CEO von Smartflyer. FlyOnE-CEO
Korum Ellis sagte, der SF1 sei eine
gute elektrische Option für australi-
sche Betreiber. „Das Smartflyer-
Flugzeug ist einzigartig geeignet,
um Australiens geografische Luft-
fahrtherausforderungen zu bewälti-
gen und bietet gleichzeitig die um-
weltfreundlichsten Energiequellen
für unsere nachhaltige Zukunft“,
sagte er. Ellis geht davon aus,
dass die 30 Smartflyer SF1 sowohl
für kommerzielle als auch für pri-
vate Flüge eingesetzt werden.
FlyOnE hat den Vertrieb für meh-
rere Elektro- und Hybrid-Elektro-
flugzeuge etabliert, darunter die
Pipistrel-Reihe, Bye Aerospace E2
und Air ONE eVTOL. Wie weiter
bekannt wurde, soll das Roll-out
des Viersitzers demnächst am Air-
port Grenchen erfolgen.
www.flyone.com.aus
Anzeige
Textron eAviation gab bekannt,
dass man in der Nähe von Wich-
tita/Kansas den idealen Standort
für die Flugerprobung des eVTOL
Nexus gefunden habe, dem ei-
gentlichen Stammsitz von Cessna.
Es gäbe dort auf dem Flugplatz
von Salina die perfekte Möglichkeit
zur Flugerprobung von unbemann-
ten Flugsystemen. Bevor Nexus
jedoch auch ungefesselte Flüge in
Salina gestartet werde können,
sollen gefesselte Flüge am Natio-
nal Institute of Aviation Research
in Wichita durchgeführt werden.
Salina hat sich bereits als Basis für
die Erprobung unbemannter Luft-
fahrtsystemen im Rahmen ver-
schiedener Programme bewährt. In
seiner Umgebung wurden bereits
im Rahmen des Integration Pilot
Program (IPP) der Federal Aviation
Administration Flüge von Fluggerä-
ten ohne direkte Sichtverbindung
„Beyond-Visual-Line-of-Sight
(BVLOS) erprobt. Textrons Nexus
besitzt vier schwenkbare Rotoren
und zwei feste Rotoren nur für den
Vortrieb. Im Gegensatz zu ähnli-
chen VTOLs hat das Flächenflug-
zeug ein negatives V-Leitwerk.
Textron eAviation geht davon aus,
dass sein Technologie-De-mons-
trator Nexus im Jahr 2025 fliegt.
www.e-aviation.com
Die AERO ist die internationale
Leitmesse für die General Aviation
und findet vom 9. bis 12. April 2025
in Friedrichshafen statt. An-nge-
sichts des starken Wachstums des
Business Aviation Bereichs wird
dieses Segment auf der AERO
2025 wesentlich erweitert. Die
Neukonzeptionierung um-fasst
eine Erweiterung in den Hallen A2
und A3 sowie einen spektakulären
neuen Business Aviation Dome auf
dem Static Display. Die Hersteller
von Geschäftsreiseflugzeugen bli-
cken auf ein erfolgreiches erstes
Halbjahr 2024: Der Industriever-
band der Hersteller von Fluggerä-
ten und Zubehör der Allgemeinen
Luftfahrt (GAMA) hat vor wenigen
Tagen die Auslieferungszahlen sei-
ner Mitgliedsunternehmen für das
erste Halbjahr 2024 veröffentlicht.
Im Vergleich zum ersten Halbjahr
2023 legten die Auslieferungen von
Neuflugzeugen über die gesamte
Branche gesehen um 5,3 Prozent
zu. Die wichtigsten Hersteller wie
Bombardier, Cirrus, Daher, Gulf-
stream Aerospace, Honda Aircraft,
Pilatus und Textron haben bereits
für die Messe zugesagt. Noch in
den Kinderschuhen stehen die
Start-ups in der Halle A7 mit Elek-
troflugzeugkonzepten. www.aero-
expo.de