Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive
Electric News
Foto: airBaltic Training, Kārlis Miksons
Bild: ZeroAvia
Foto: EHang
Bild: CATL
Foto: Sling Aircraft
Bild: magnix
Foto: Smartflyer
Foto: Archer Aviation
Bild: ZeroAvia
Foto: AIT
Bild: Volocopter
Bild: Airbus
Foto: Jegerlehner
Foto: Joby
Bild: Lilium
Foto: Eve
Foto: Vertical Aerospace
Bild: ZeroAvia
Foto: VoltAero
Foto: ZeroAvia
airBaltic will zur Schulung Diamonds eDA40 beschaffen
Die Pilot Academy der airBaltic
nahm erst kürzlich als 10. Dia-
mond-Flugzeug, eine konventio-
nelle DA 40 NG in Empfang. An-
lässlich der Baltic International
Airshow in Liepaja (Lettland) nah-
men Anton Chirkovski, Leiter des
zivilen Flugzeugverkaufs, Diamond
Aircraft Austria und Jane Wang.
Sales Director, Diamond Aircraft
Austria die Kaufabsichtserklärung
(LOI) für drei vollelektrische Schu-
lungsflugzeuge eDA40 neben zwei
DA42-VI in Empfang. Damit steigt
dann die Flotte der Schulmaschi-
nen auf 15 Flugzeuge. Der regu-
läre Viersitzer wird in einer 2-3-
sitzigen Version in der E-Version
mit einer EASA/FAA-Zulassung
gefertigt werden. Diamond betont,
dass eine sehr zuverlässiger E-
Motor mit 94% Wirkungsgrad von
Safran zur Anwendung kommt.
Das verdoppelte Batteriesystem
kommt vom amerikanischen Batte-
rielieferanten EPS. Vilmantas Vac-
lovas Mažonas,(SVP Flight Ope-
rations, airBaltic und Kristaps Lap-
sa, General Manager, airBaltic
Training übergaben die Schrift-
stücke an das Diamond Verkaufs-
team. Im Frühling testeten bereits
Lufthansapiloten das Flugzeug auf
dem Flugplatz Dübendorf. bei
Zürich.
www.diamondaircraft.com
Airbus und ZeroAvia wollen Strukturen für H2- Einsatz untersuchen
Wie bereits Airbus angekündigt
hatte, wolle man für eine CO2-freie
Luftfahrt alle Gelegenheiten nut-
zen, den Ausbau der Flughäfen auf
eine zukünftige Wasserstoffinfra-
struktur zu beschleunigen, um bei
der Verfügbarkeit der ersten Was-
serstoffflugzeuge gerüstet zu sein.
Einer der Partner wird unter ande-
rem ZeroAvia sein. ZeroAvia und
Airbus haben gemeinsam Ab-
sichtserklärungen mit den drei
größten Flughäfen Kanadas – To-
ronto, Montreal und Vancouver –
unterzeichnet, um ein robustes
Wasserstoff-Betankungssystem für
die Zukunft der Luftfahrt zu entwi-
ckeln. Der US-Kongress hat eine
fünfjährige Genehmigung der FAA
verabschiedet, die die wasserstoff-
bezogenen Bestimmungen in das
Gesetz aufgenommen hat. Die Alli-
anz für emissionsfreie Luftfahrt der
Europäischen Kommission veröf-
fentlichte nun ihr Visionsdokument,
in dem der mögliche Weg zur Um-
setzung emissionsfreier Flüge
skizziert wird und unterstützt damit
die eigene Vision und Bestrebun-
gen von ZeroAvia. Airbus hat ber-
eits Programme mit Atlanta Inter-
national (dem verkehrsreichsten
Flughafen der Welt) und dem Hou-
ston gestartet. www.zeroavia.com
Chinesischer Hersteller setzt zur Großserienfertigung von eVTOLs an
Während sich in westlichen Län-
dern Start-ups bemühen, die Be-
dingungen der Zulassungsbehör-
den zu erfüllen, kann man zuseh-
en, wie das chinesische Unterneh-
men EHang dank seiner im letzten
Jahr erhaltenen Zulassung die Se-
rienfertigung hochfährt. Dem vor-
angegangen waren über 40.000
Testflüge, die mit der autonomen
Drohne, bemannt und unbemannt
durchgeführt wurden. Nach wel-
chen Kriterien die Civil Aviation Ad-
ministration of China (CAA) bei
dem eVTOL EHang 216-S vorging,
ist nicht bekannt. Von chinesischer
Seite verweist man nur darauf,
dass andere Länder ihre Zulas-
sung übernehmen könnten. Am 22.
Juni absolvierte das pilotenlose
elektrische eVTOL EH216-S seine
ersten Passagierflüge in Wen-
cheng zu einer Besichtigungstour.
Auch gab EHang Holdings Limited
bekannt, nicht nur die Zahlung der
ersten 30 Einheiten erhalten zu ha-
ben, sondern, dass auch die ersten
27 Maschinen zu diesem Zeitpunkt
an die Wencheng County Trans-
portation Development Group Co.,
Ltd. ausgeliefert worden sind. Das
Unternehmen plant nun die Kopter
für Tourismuszwecke über Chinas
Provinzen einzusetzen.
www.ehang.com
Chinesen suggerieren rosige Zukunft für die Elektroluftfahrt
Aus zuverlässiger Quelle war heu-
te zu erfahren, dass der Welt größ-
ter Batteriezellen-Hersteller CATL
seine Natrium-Ionen-Zellen als
„Condensed Battery“ mit bis zu 500
Wh/kg schon im kommenden Jahr
auf den Markt bringen werde. Aus-
serdem soll der CEO, Robin Zeng
bekannt gegeben haben, dass
CATL in Kooperation mit dem größ-
ten Flugzeughersteller Chinas, CO-
MAC (Commercial Aircraft Corpo-
ration of China) einen vier Tonnen
Experimentalträger erfolgreich in
die Luft gebracht habe. Eine acht-
Tonnen-Version mit Reichweiten
von 2.000 bis 3.000 Kilometern sol-
le bis 2027 ebenfalls fliegen. Damit
will der Batteriegigant die Leis-
tungsfähigkeit seiner nicht nur für
die Automobilwirtschaft entwickel-
ten Zellen unter anderem unter
Beweis stellen. Ob die Na-Ion-Zell-
generation, die nicht nur eine län-
gere Lebensdauer aufweist, son-
dern auch niedrigere Temperatu-
ren verträgt und obendrein deutlich
weniger als klassische Lithium-
Ionen-Zellen kosten soll, auch im
deutschen Werk von CATL ge-fer-
tigt wird, ist offen. „China Daily“
schreibt dazu, dass das CATL-Pro-
jekt auf einer Skala von 1 bis 10
auf Stufe 7 stehe.
www.cnevpost.com
Das Cellsius H2-Projekt wird mit Sling Highwing fortgesetzt
Das schweizerische CELLSIUS
Project e-Sling und das Project H2
sind studentische Fokusprojekte
der ETH Zürich. Der Verein CELL-
SIUS wurde 2022 von Studieren-
den gegründet und ist für die In-
standhaltung, Flugerprobung so-
wie die Betreuung und Planung
der zukünftigen Projekte im Be-
reich der nachhaltigen Aviatik zu-
ständig. Das CELLSIUS Project
H2 wurde 2021 ins Leben gerufen
und hatte als Ziel, ein Wasserstoff-
Brennstoffzellen-Antrieb für eine
Lightwing AC4 zu entwickeln. Be-
reits im Sommer 2022 konnte ein
Prototyp dieses Brennstoffzellen-
systems erfolgreich getestet wer-
den, welches für den finalen Ein-
bau in das Leichtflugzeug AC4
vorgesehen war. Aus Gewichts-
gründen hat man sich jedoch ent-
scheiden müssen, das Projekt
zugunsten der südafrikanischen
Sling Highwing von Sling Aircraft
fortzusetzen. Die Sling Highwing
ist eine neue Ganzmetall-Kon-
struktion und erlaubt eine höhere
Zuladung. Die Zusammenarbeit
mit Lightwing Aircraft soll aber
erhalten werden. Da das Studieren
der Studenten im Vordergrund
steht, gibt es keinen genauen Zeit-
plan, wann mit der Fertigstellung
zu rechnen ist. www.cellsius.aero
-
magniX folgt Mitbewerbern und bietet Batterielinie mit an
Zu den wichtigsten Merkmalen bei
Batterien für Luftfahrtanwendun-
gen gehören höchste Energiedich-
ten. Der E-Motorenhersteller mag-
niX, der die elektrischen Luftfahrt
mit vorantreibt, gab die Einführung
von Samson-Batterien bekannt,
einer angeblich bahnbrechenden
Batterielinie. Samson-Batterien
werden gemäß den Luftfahrtvor-
schriften zertifizierbar sein und er-
füllen gleichzeitig eine branchen-
führende Energiedichte und eine
bis heute unübertroffene Lebens-
dauer. Die Kombination der Sam-
son-Batterien mit den Elektromoto-
ren von magniX biete Kunden ei-
nen vollständig optimierten elek-
trischen Antriebsstrang für die Luft-
fahrt. Die magniX Samson300 ist
die erste Batterie in der Produk-
treihe und hat ein Design, das auf
maximale Energiedichte für grö-
ßere Reichweite und höhere Nutz-
lasten ausgerichtet ist. Energie-
dichten von 300 Wh/kg und eine
Batterielebensdauer von über
1.000 vollständigen Entladezyklen
sind bemerkenswerte Eckdaten.
Verfügbare sind bis heute nur Zel-
len bis 250 Wh/kg. Der Plan, eine
Energiedichte von 400 Wh/kg oder
mehr zu erreichen, sieht deswegen
sehr vielversprechend aus.
www.magnix.com
Rollout des Smartflyer für Oktober geplant
Der schweizerische Viersitzers
Smartflyer ist in die entscheidende
Phase gegetreten. Das Proof-of-
Concept eines elektrisch angetrie-
benen Flug-zeugs für die General
Aviation soll ein sehr komfortables
Fliegen ermöglichen. Ähnlich des
französischen Cassio-Projektes
setzt CEO, Rolf Stuber auf ein Hy-
brid-Antriebssystem, dessen Basis
ein Rotax 912-Verbrennungsmotor
ist. Der Elektromotor selbst sitzt in
der Heckflosse ähnlich des e-Ge-
nius. Das System arbeitet als Ran-
ge-Extender, das heißt, dass die
Batterien während des Fluges
nachgeladen werden, was Reich-
weiten über 750 km verspricht. Die
Startleistung liegt bei 160 kW. Im
Reiseflug stehen 120 kW zur Ver-
fügung, die den Smartflyer bei 129
kt, bzw. 220 km/h vier Stunden in
der Luft halten sollen. Noch wird
gewerkelt, geschraubt und ge-
klebt, doch in diesem Oktober will
man das Rollout feiern können.
Bei dem reinen Hybridkonzept
wird es zunächst auch nicht blei-
ben. Nach Vorstellungen des
Schweizer Teams könnte die Serie
auch in Richtung eines reinen Bat-
terieflugzeugs oder in Richtung
eines einbaufertigen Brennstoffzel-
lensystems gehen.
www.smartflyer.ch
Archer ist mit Midnight auf dem Weg zur FAA-Zulassung
Archer Aviation Inc., einer der welt-
weit führender Anbieter von
eVTOLs, gab schon im Juni be-
kannt, dass seine Tochtergesell-
schaft Archer Air mit dem Part 135
Air Carrier & Operator Certificate
von der Federal Aviation Adminis-
tration (FAA) erhalten hat. Dieses
Zertifikat ermöglicht es Archer, mit
dem Betrieb von Flugzeugen im
Handel zu beginnen, um seine
Systeme und Verfahren vor dem
Start von Midnight in Dienst für
Fluggesellschaften wie United Airli-
nes zu verfeinern, wenn es die
Midnight-Zertifizierung erhält. Zu-
sätzlich zu seinem Zertifikat Part
135 gab Archer zuvor bekannt,
dass es den Part 145 Zertifikat von
der FAA erhalten hatte, das es er-
möglicht, spezialisierte Flugzeug-
reparaturdienste durchzuführen.
Dies bedeutet, dass Archer nun die
beiden wichtigsten Betriebsbe-
scheinigungen erhalten hat, die
von der FAA erforderlich sind, da-
mit sie in der Lage ist, ihren Luft-
taxi-Betrieb zu beginnen, wenn
Midnight seine Typzertifizierung
erhält. Mike Leskinen, Chief Finan-
cial Officer von United. "United
Airlines gratuliert dem Team von
Archer zum Erhalt ihres Part 135
Air Carrier & Operator Certificate.
www.archer.com
American Airlines setzt auf umweltfreundliche Antriebe
American Airlines, Teilhaber von
ZeroAvia, die unter anderem die
kanadische Bombardier CRJ700
über ihre Tochter American Eagle
regional einsetzt, hat ehrgeizige
Pläne, den Luftverkehr CO2-freier
zu machen. Gegenwärtig erprobt
ZeroAvia mit einer Dornier 228
seine Antriebsstränge mit Brenn-
stoffzellen. Jetzt hat sich American
Airlines beschlossen, 100 Antriebs
stränge vom Typ ZA2000 RJ zur
Umrüstung von 50 Maschinen des
Typs CRJ700 bei ZeroAvia in Auf-
trag zu geben. Zudem habe man
an einer weiteren Finanzierungs-
runde teilgenommen. Bis jetzt wird
die CRJ700 mit zwei General Elec-
tric CF34-8C1 angetrieben. Das
CRJ-Programm wurde 2020 von
Mitsubishi Heavy Industries über-
nommen und zugunsten eines ei-
genen Regionaljets eingestellt. Mit
einer Umrüstung auf den Hybrid-
antrieb von ZeroAvia kann die
CRJ700 noch länger in Diensten
bleiben. Robert Isom, CEO von
American Airlines, sagte: „Um den
Übergang der kommerziellen Luft-
fahrt in eine kohlenstoffarme Zu-
kunft voranzutreiben, sind Investi-
tionen in vielversprechende Tech-
nologien, einschließlich alternativer
Antriebsformen, erforderlich.“
www.zeroavia.com
Strukturbauteile mit Doppelfunktion zur Gewichtsreduktion
Das vom Austrian Institute of Tech-
nology (AIT) geleitete europäische
Forschungsprojekt SOLIFLY (Se-
mi-SOlidstate LI-ion Batteries
Functional-LY) hat erfolgreich sei-
nen Abschluss erreicht. Über einen
Zeitraum von drei Jahren hat ein
europäisches Konsortium bedeu-
tende Fortschritte im Bereich der
Elektrifizierung der Luftfahrt erzielt.
Im Fokus der Entwicklung standen
spezielle Bauteile mit Doppelfunk-
tion: Sie weisen mechanisch-struk-
turelle Eigenschaften auf und kön-
nen in die Tragkonstruktion inte-
griert werden, während sie gleich-
zeitig als elektrische Energie-
speicher dienen. Eine
Schlüsselinnovation des Projekts
ist die neuartige, zukunftssichere
lasttragende Semi-Solid-State-
Elektrochemie. Diese basiert auf
Aktivmaterialien mit hoher Ener-
giedichte und einem nicht ent-
flammbaren, strukturellen Elektro-
lyten. ONERA, CIRA und
Universitäten aus der Batterie-
(CustomCells) und Luftfahrtindus-
trie (Piaggio, Pipistrel Vertical
Solutions, Dassault und FACC
arbeiteten daran. Nachfolgeprojekt
ist MATISSE. Dessen Demonstra-
tor wird als vollständige Flügel-
spitze auf einer Pipistrel Velis
installiert. www.ait.ac.at
Doch noch? Erste eVTOLs dürfen über Paris fliegen
Kurz vor der Eröffnung der Olympi-
schen und Paralympischen Spiele
in Paris, erhielten die ersten in
Frankreich vorgesehenen Flugta-
xis grünes Licht für Versuchsflüge
in der Region Paris während der
Olympischen Spiele. Verkehrsmi-
nister Patrice Vergriete habe ledig-
lich „ein Experiment genehmigt“,
heißt es. Seit einigen Tagen instal-
liert der Flughafenbetreiber in ra-
sender Geschwindigkeit einen Ver-
tiport auf einem Lastkahn, der nur
einen Steinwurf vom Bahnhof Ga-
re d'Austerlitz und am Fuße der
Cité du Design et de la Mode im
13. Pariser Arrondissement ist. Er
soll Maschinen von Volocopter
aufnehmen. Während der Pariser
Spiele werden sie voraussichtlich
nur "ein paar Flüge" machen. In
der Praxis wird jedes fliegende
Taxi nur zwei Personen befördern,
einen Piloten und einen Passagier.
Das Demonstrationsgelände in
Austerlitz wird nicht der einzige
Abflugort für die Fluggeräte sein.
Die anderen VTOLs werden auch
von vier weiteren Vertiports aus
starten. Sie dürfen aber nicht über
Wohngebiete hinwegfliegen, son-
dern dürfen nur über die Seine
fliegen. Es ist das erste Großexpe-
riment weltweit.
www.volocopter.com
Airbus bündelt in Madrid mit Partnern einen Hydrogen Hub
Airbus, Aena, Air Nostrum, Iberia,
Exolum und Repsol arbeiten ge-
meinsam an der Errichtung des
ersten Wasserstoff-Hubs in Spa-
nien. Die sechs Unternehmen ha-
ben sich gekoppelt, um die He-
rausforderungen bei der Einfüh-
rung einer wasserstoffbasierenden
Luftfahrt im Land zu bewältigen.
Dies ist das erste Mal, dass eine
Zusammenarbeit die gesamte
Wertschöpfungskette von der Pri-
märenergieerzeugung über den
Wasserstoff- Bodenbetrieb mit zwei
Airlinesn Bord und über ein kom-
plettes Netzwerk von Flughäfen
gleichzeitig zusammenführt. Diese
Zusammenarbeit wird den Partnern
einen ganzheitlichen Blick auf was-
serstoffbetriebene Flugzeuge und
deren Integration in das Ökosys-
tem bieten. Dabei geht es nicht nur
um die Versorgung und -infrastruk-
tur, sondern auch um die Anforde-
rungen für den Bodenbetrieb an
den Airports. Airbus hat das Pro-
gramm „Hydrogen Hub at Airports“
ins Leben gerufen, um den weite-
ren Ausbau der Wasserstoffinfra-
struktur in der Luftfahrt voranzu-
treiben. Bisher wurden Vereinba-
rungen mit Partnern und Flughäfen
in 13 Ländern, darunter auch
Deutschland, unterzeichnet.
www.airbus.com
Schweizer beleben ihren Electrifly-In-Event mit neuen Namen
Alle Jahre wieder, 7.+ 8. Sept.
2024, lockt das Electrifly-In in
Bern. Das Organisations-Komitee
freut sich mit allen Avaitikexperten
auf ein ab-wechslungsreiches Pro-
gramm. Neben den anfliegenden
Elektroflugzeugen soll einer der
Höhepunkte der eTalk mit dem
Motto sein „Ist das Ziel der Netto
Null CO2 in der Aviatik bis 2050
erreichbar?“ Ein hochkarätig be-
setztes Symposium mit spannen-
den Referaten aus der e-Fliegerei
steht parallel auf dem Programm.
Aktuell sind folgende Keynotes
angemeldet: die Schweizer Dufour
Aerospace, die ETH Zürich mit
dem Projekt “Cellsius” und Morell
Westermann mit dem Projekt
“eForce”. AeroDelft aus den Nie-
derlanden mit dem Projekt “Phoe-
nix” und Flux Aviation aus War-
wick/UK. Auch das im Zentrum
stehende Fly-In mit der preisgeld-
dotierten eTrophy des Gigawatt-
Sponsors, der Waterjet AG in Aar-
wangen, hat natürlich seinen fes-
ten Platz. Mit Flux Aviation, Wes-
termannns „eForce“ und Sengs
CH-750 Cruzer tauchen neue
Gesichter und Namen auf. Mehr
über den Schweizer Elektroflug
Event, der im Ausstellungshangar
des Bundesbasis des Airports
Bern stattfindet, unter
www.electrifly-in.ch
Erstes VTOL fliegt mit deutscher Wasserstoff-Technik in den USA
Entgegen Schweizer Ankündigun-
gen mit einem VTOL als erste auch
mit Wasserstoff fliegen zu wollen,
hat das US Start-up Joby mit ei-
nem 842 Kilometer-Flug (523 ml)
mit seinem wasserstoffbetriebenen
eVTOL-Demonstrator bewiesen,
wo die wahre Zukunft der moder-
nen Drehflügler liegen könnte. In
einer PR-Mitteilung am 11.7. ließ
JoeBen Bevirt, CEO von Joby wis-
sen, dass man die VTOLs nun
auch für regionale Reisen nützen
könne, nachdem man über das
Know-how der deutschen Tochter
H2FLY, die bereits 2023 mit ihrem
Erprobungsträger erfolgreich mit
kryogenem Wasserstoff geflogen
sind, deren System adaptiert habe.
Man baue jetzt auf die Konstrukti-
ons-, Test- und Zertifizierungsar-
beiten auf, die man bereits mit der
sechsmotorigen batterieelektri-
schen Version gesammelt habe.
Joby hat bis jetzt mehr als 2 Milli-
arden Dollar an Finanzmitteln auf-
gebracht. Darunter sind auch In-
vestitionen von Toyota, Delta Air
Lines, SK Telecom, Uber und Bail-
lie Gifford sowie von der US-Air-
Force, die den Senkrechtstarter
bereits erprobt. Ab 2025 sollen
zunächst die ersten rein elektri-
sches eVTOL zugelassen werden.
www.joby.com
Lilium konnte Großauftrag aus Saudi-Arabien verbuchen
Die Saudia Group und eVTOL-
Hersteller Lilium haben einen ver-
bindlichen Kaufvertrag über 50
Lilium Jets unterzeichnet. Dazu
kommen noch weitere 50 Optio-
nen. Bekannt ist die Group durch
seine Ailrine Saudia. Die Vertrags-
unterzeichnung fand am Hauptsitz
von Lilium in Gauting. Der Vertrag
wurde von Fahd Al-Jarbou, CEO
von Saudia Private, der die Saudia
Gruppe vertrat, und Klaus Roewe,
CEO von Lilium, in Anwesenheit
mehrerer hochrangiger Gäste unt-
erzeichnet, Der Kaufvertrag folgt
auf die im Oktober 2022 unter-
zeichnete Absichtserklärung zwi-
schen beiden Partnern. Die Ver-
einbarung umfasst einen Zeitplan
für Anzahlungen, einen Zeitplan
für künftige Lieferungen, Garantien
für die Leistung des Flugzeugs
sowie Regelungen für Ersatzteile,
Wartung und Reparaturen. Die
eVTOL-Jets werden die Pilgerrei-
sen nach Hadsch und Umrah un-
terstützen, einen schnelleren Zu-
gang zu wichtigen Veranstaltun-
gen in Riad bieten und neue Mög-
lichkeiten für die Erkundung
schwer erreichbarer touristischer
Ziele im ganzen Königreich eröff-
nen. Damit liegt der Auftragsbe-
stand von Lilium jetzt bei 600
Einheiten (MoU). www.lilium.com
Eves Prototyp steht vor der Flugerprobung.
Kurz vor Beginn der am 22. Juli
startenden 45. Farnborough Airs-
how teilte Eve Air Mobility das Rol-
lout seines eVTOL Prototyps aus
Gaviao Pei-xoto mit. Mit Absichts-
erklärungen für 2.900 eVTOLs ver-
wendet Eves Flugzeugacht Hub-
Propeller für den vertikalen Flug
und Starrflügel für den Reiseflug,
wobei die Position dieser Kompo-
nenten während des Flugs unver-
ändert bleibt, dies anders als bei
amerikanischen Mustern. Das Kon-
zept umfasst einen elektrischen
Schubantrieb, der von zwei Elek-
tromotoren angetrieben wird, die
für Antriebsredundanz sorgen, um
ein Höchstmaß an Leistung, und
Zuverlässigkeit bei niedrigen Be-
triebskosten zu gewährleisten. Als
Embraers Tochtergesellschaft,
dem drittgrößten Flugzeugherstel-
ler der Welt, kann Eve bei der Ent-
wicklung seines eVTOL von Em-
braers 55-jähriger Erfahrung in der
Entwicklung, Konstruktion, Zerti-
fizierung und Produktion von Flug-
zeugen profitieren. Darüber hinaus
profitieren die Kunden vom Zu-
gang zu einem bestehenden glo-
balen Netz-werk. Parallel zu be-
ginnenden Tests gab Eve auch
bekannt, die Auswahl der Hauptlie-
feranten abgeschlossen zu haben.
www.eveairmobility.com
Vertical Aerocpace schöpft Mut mit neuen Komponenten
Das britische Unternehmen Verti-
cal Aerospace hat seinen neuen
VX4-Prototyp vorgestellt, weil man
in den kommenden Monaten eine
wichtige Wiederaufnahme der
Flugtests anstrebt, nachdem das
erstes VX4-Testflugzeug im August
2023 bei einem Unfall abgeschrie-
ben wurde, der durch den Ausfall
eines Propellerblatts verursacht
wurde. Der neue Prototyp weist
Verbesserungen gegenüber der
ersten Version auf. Da das Unter-
nehmen weiterhin auf die Zertifizie-
rung und Inbetriebnahme des
eVTOL im Jahr 2026 abzielt, hat es
ein weiteres gebaut, das Verbesse-
rungen gegenüber der ersten Ver-
sion enthält. Vertical sagte, dass
das neue Flugzeug (G-EVTA) ei-
nen größeren Anteil an Technolo-
gie und Kompo-nenten aus seiner
Kernlieferkette aufweist – jetzt 60
% statt 10 % beim vorherigen Pro-
totyp – sowie erstmals selbst ent-
wickelte Batterien, Antriebsstränge
und neue Propeller. Die Elektromo-
toren bleiben jedoch ein Unsicher-
heitsbereich für das Programm, da
Vertical daran arbeitet, ei-nen lang-
fristigen Partner für deren Liefe-
rung auszuwählen. Von Rolls-
Royce hatte man sich Anfang 2024
getrennt. www.vertical-aero-
space.com
Schweizer wollen Amphibien mit Brennstoffzellen bauen
Im Frühjahr 2023 wurde bekannt,
dass das in Payerne/Schweiz an-
gesiedelte Unternehmen JEKTA
ein 19-sitziges Amphibium plant.
Mit dem PHA-ZE 100 sollen an
Fluss- und Seegebieten Einsätze
möglich werden, wo keine Flug-
plätze vorhanden sind. Zwar ist die
Zeit der Dornier-Flugboote und der
Martin Chinaclipper längst vorbei,
doch CEO und Gründer, George
Alafinov glaubt an ein Comeback
solcher Amphibien und sieht für
sein Konzept einen weltweiten
Markt von 400 Einheiten. So hat er
sich auch auf der am 22. Juli be-
gonnenen Farnborough Airshow
mit seiner jungen Mannschaft prä-
sentiert. Und wenn schon ein neu-
es Flugzeug, dann sollte es gleich
mit Elektroantrieb sein und dazu
hat sich sein Ingenieurteam den
derzeit umtriebigsten Entwickler für
Brennstoffzellenantriebe ZeroAvia
geholt. Mit drei Mann in Cockpit
und 19 Passagieren soll ein ent-
sprechendes Flugzeug mit amphi-
bischen Eigenschaften auf eine
Reichweite von bis zu 600 Kilome-
ter kommen. Durch die Verwen-
dung von Wasserstoff solle nicht
nur die Betriebskosten sinken,
son-dern man hofft auch auf eine
Lebensdauer bis zu 20.000 Stun-
den. www.jekta.com
VoltAero weckt mit Cassio Interesse bis nach Asien
Anlässlich der Eröffnung der Farn-
borough Airshow hat der asiatische
Betreiber Global Skys die Kaufab-
sicht von 15 VoltAero Cassio Hy-
bridflugzeugen bekanntgegeben
(MoU). Sie ermöglicht es den bei-
den Unternehmen, bei Maßnah-
men zusammenzuarbeiten, die
Cassio für eine effiziente und
nachhaltige regionale Luftmobilität
nach Südostasien sowie der Ent-
wicklung eines Cassio-Vertriebs-
netzes bringen werden. Global Sky
bietet Flugzeugbesitzern Flugzeug-
handelsdienste mit exklusivem Zu-
griff auf einen umfangreichen Bes-
tand an Starrflügel- und Drehflüg-
lern. Darüber hinaus bietet das
Unternehmen eine vollständige
Palette ergänzender Dienstleistun-
gen, darunter Flugzeugmanage-
ment, Finanzierung und techni-
schen Support. Das Antriebskon-
zept von VoltAero ist einzigartig:
Cassio-Flugzeuge werden den
Elektromotor ENGINeUS 100 in
der am Rumpfheck montierten
Hybridantriebseinheit für vollelek-
trischen Antrieb während des Rol-
lens, des Starts, des Reiseflugs
und der Landung nutzen. Die Hy-
bridfunktion mit dem Verbrenungs-
motor, dient als Range-Extender
und lädt die Batterien während des
Fluges auf. www.voltaero.aero
ZeroAvia kündigt für 2026 erste Demoflüge mit Wasserstoff an
ZeroAvia, um jede PR bemüht, gab
während der Farnbourough Airs-
how (20.7.-26.7.2024) bekannt, zu-
sammen mit KLM 2026 gemeinsa-
me Demoflüge durchführen zu wol-
len. Mögliche Airports, die damit
verbunden würden, sind auf jeden
Fall Rotterdam, mit dem ZeroAvia
schon seit 2023 zusammenarbei-
tet. Ein weiterer Flughafen wurde
noch nicht genannt. Das bei dem
Flugzeug eingesetzte Wasserstoff-
system wird jedoch noch nicht mit
flüssigem Wasserstoff sein. Das
komme wohl erst in einer weiteren
Phase in Betracht. Zunächst werde
das ZA2000 eingesetzt, welches
auf gasförmigen Wasserstoff aus-
gelegt ist. James Peck, Chief Cus-
tomer Officer bei ZeroAvia, er-
gänzt: „Die größten Fluggesell-
schaften der Welt untersuchen mit
zunehmender Ernsthaftigkeit die
Wasserstoff-Elektro-Technologie
als mögliche Lösung. Wir können
es kaum erwarten, mit KLM zu-
sammenzuarbeiten, einer Flugge-
sellschaft mit einer so reichen
Geschichte, da wir in eine saubere
Zukunft für die Branche blicken.“
Noch erprobt ZeroAvia allerdings
das kleinere ZA600-Triebwerk in
einer Do 328. Ob in einer Dash 8
oder ATR72 ist noch offen.
www.zeroavia.com